Fußwallfahrt nach Mariazell

Quelle: Distrikt Österreich

Manch ein Naseweis wird meinen, eine Fußwallfahrt sei ein gemütlicher Spaziergang. Das ist normalerweise nicht so - und schon gar nicht diese Wallfahrt! Der Weg von Föhrenau nach Mariazell mit Wegstrecken von über 40 km am Dienstag und ebenso am Mittwoch ist kein bloßer Luftgang, sondern verlangt die Fähigkeit des sich "Durchbeißens". Es handelt sich um eine klassische "Bußwallfahrt wie in guten, alten Zeiten und nicht um eine "Buswallfahrt".

Von den 38 Teilnehmern kamen 12 unter der geistlichen Obhut von P. Östör aus Ungarn. Ein Mann kam sogar aus Australien und stellte damit einen neuen "Anreiserekord" auf, den bisher ein früherer Teilnehmer aus Korea gehalten hatte. Der Ordensbruder Colambo stammte aus Irland und aus Deutschland gab es zwei eingesessene Wallfahrer. Die österreichischen Pilger rekrutierten sich vorwiegend aus den östlichen Bundesländern, drei jedoch aus dem "Heiligen Land Tirol" - auch wenn es nach dem Urteil von Einheimischen nicht mehr so heilig ist, wie's schon einmal war …

Somit dürfen wir hoffen, dass sich Mariazell - wie in der Vergangenheit - als ein völkerverbindendes Element erweisen wird. Es mag uns ein wenig an das erste Pfingstfest in Jerusalem erinnern, als die Apostel bei der Herabkunft des Hl. Geistes um Maria versammelt waren und die Menschen aus aller Herren Länder die anschließende Predigt verstehen konnten. Genauso verstehen die Völker auch heute die Stimme der katholischen Kirche, wenn sie mit Maria verbunden ist und sich in missionarischer Weise den Seelen zuwendet, um wie eine Mutter für die das Wohl der Kindlein zu sorgen. Unsere Liebe Frau ist das Sammelbecken der gläubigen Seelen im Kampf gegen "die Mächte der Finsternis", gegen "den Fürsten dieser Welt", der mit Geld, Massenmedien und dem derzeitigem Genderwahn die Völker ins Chaos treiben möchte.

Wie sehr stärken uns die trostvollen Worte und klingen als ermutigende Verheißung an's Ohr: "Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren!" Das sind Worte Unsere Liebe Frau von Fatima, nachdem sie unheilvolle Entwicklungen angekündigt hatte.

Es gab also genug Gebetsanliegen für die Pilger, die sich nach der Hl. Messe und dem Frühstück um 7.45 Uhr auf den Weg machten. War der Montag noch von der Hitzewelle mit über 30 Grad geprägt, begann am Dienstag eine Regenperiode, welche die Pilger schon am Vormittag "einwässerte". Für die meisten war das aber erträglicher als die Hitze zuvor, und in guter Stimmung ging's zum "Almreserlhaus", dem ersten Nachtquartier, und am nächsten Tag nach Frein, wo sich die Pilger jeweils von den Strapazen erholen konnten.

Der Donnerstag brachte in einen Zuwachs von mehr als zehn Pilgern mit sich, und Rosenkranz betend erreichten die 50 Pilger um 13.30 Uhr Mariazell. Der feierliche Einzug in geordneter Zweierreihe in den Ort und in die Basilika führte direkt vor den Gnadenschrein der Muttergottes. Jetzt waren die Pilger am Ziel angelangt und konnten der Muttergottes ihre Anliegen vertrauensvoll hinlegen und von ganzem Herzen Dank sagen. "Sancta Maria, ora pro nobis peccatoribus! Heilige Maria, bitte für uns Sünder!"

Um 14.00 Uhr versammelten sich die Wallfahrer in der St. Michaelskapelle neben der Basilika zur feierlich Pilgermesse zu Ehren Unserer Lieben Frau von Mariazell. "Deo gratias!" und "Mariae gratias!" für die gelungene Wallfahrt! Vorausschauend denken wir schon an nächstes Jahr und erinnern uns an den Liedanfang: "Alle Jahre wieder!"

Ein herzliches "Vergelt´s Gott!" an Familie Jeindl und Familie Stiglmayr, die seit 34 Jahren die Wallfahrt organisieren und großzügig unterstützen!

P. Klaus Wilhelm