Lauda Sion Salvatorem - Fronleichnam 2023 im Schloss Jaidhof

09. Juni 2023
Quelle: Distrikt Österreich

Lauda Sion Salvatorem - Lobe Sion, deinen Erlöser!

Schon seit Tagen verfolgten wir die Wetterprognose für den Tag des Fronleichnamsfestes, den 8. Juni, lag doch eine sehr beständige Schlechtwetterfront über Mitteleuropa mit täglichen starken Regenfällen. Die Vorhersage war entmutigend: Regen und Gewitter waren angesagt ab dem späten Vormittag. Und so standen auch dunkle Regenwolken über Schloss Jaidhof knapp vor Beginn der Feier. Der hl. Petrus muss viele Stoßgebete an diesem Vormittag gehört und schließlich auch erhört haben, denn mit Beginn des feierlichen levitierten Hochamts zogen auch die zuvor so bedrohlich wirkenden Wolken ab.

Viele hundert Gläubige fanden sich ein und füllten die Reihen. Fünfzehn Priester waren zur Feier gekommen, unter ihnen auch drei Priester aus den USA, die sich derzeit in Österreich befinden. P. Stefan Frey, der an diesem Tag sein 40jähriges Priesterjubiläum feierte, war der Zelebrant der so erhabenen Feier und der Prior von Wien, P. Jürgen Wegner, sowie P. Bayer dienten als Leviten. Der Altar quoll fast über im festlich bunten Blumenschmuck.

In seiner Festpredigt betonte der Distriktobere des österreichischen Distrikts, P. Johannes Regele, die Wichtigkeit und überaus große Bedeutung der Hl. Messe für unser Leben, sie ist der Mittelpunkt des christlichen Lebens. Unser Herr Jesus Christus, den wir heute so sehr im Allerheiligsten Altarsakrament verehren, hat die Eucharistie am Vorabend Seines Leidens gestiftet und deswegen feiern wir Ihn an diesem so besonderen Tag mit großer Freude. Bei jeder hl. Messe tauchen wir in die Ewigkeit ein, sie bringt uns den Himmel auf die Erde und deswegen kann uns nichts so glücklich machen wie die Teilnahme an der Hl. Messe, zu der es uns wahrhaft drängen muss! Sie kräftigt den Glauben, sie macht das Herz jung und sie lässt uns den Alltag bestehen, sie allein führt uns zur Heiligkeit.

Nach Abschluss des Hochamtes formierte sich die festliche Prozession mit dem Allerheiligsten zu vier wunderschön geschmückten Altären: an der Ostseite des Schlosses, bei der Kapelle des hl. Johannes Nepomuk, an der Rückseite des Eishauses und bei der Josephskapelle. Der Rosenkranz wurde unterwegs gebetet und die Prozession wurde durch die Klänge der Blasmusikkapelle und durch einen Sängerchor verschönert. Kinder streuten Blumenblätter aus ihren Körben und bei jedem Altar wurde der sakramentale Segen gespendet. Vom Hauptaltar aus spendete P. Frey den Schlußsegen, nachdem das festliche Te Deum gesungen wurde.

Die ganze musikalische Umrahmung war dem hohen Anlass entsprechend sehr würdig: So sang der Kirchenchor unter der Leitung von P. Elias Stolz eine Messe von Claudio Monteverdi sowie klassische Sakramentsmotetten , die Choralschola sang das Choralproprium von Fronleichnam.

Unmittelbar vor dem Schlußsegen fielen vereinzelt erste Regentropfen und kaum war der Auszug beendet, ergoss sich ein wahrer Wolkenbruch über das Gelände. Welch ein Segen, dass der Regen die Feier nicht behindert oder verhindert hatte! Der Imbiss ließ sich trotz Regen einnehmen und die Gläubigen verteilte sich in den Räumen des Schlosses zu einem abschließenden Beisammensein.

In der Schlußoration des heutigen Tages betete der Priester: „O Gott, Du hast in dem wunderbaren Sakramente das Andenken an Dein Leiden hinterlassen; wir bitten Dich, lass uns die heiligen Geheimnisse Deines Leibes und Blutes so verehren, dass wir die Frucht Deiner Erlösung allzeit in uns erfahren.“ Seit dem 13. Jahrhundert wird das Fronleichnamsfest in der Kirche gefeiert, die Texte schrieb der hl. Thomas von Aquin, dessen 700. Jahrestag seiner Heiligsprechung wir in diesem Jahr feiern. Und auch wir, die Gläubigen des 21. Jahrhunderts reihten uns ein in eine lange Kette von Menschen durch all die Jahrhunderte, deren Wunsch es ist, ihren Herrn Jesus Christus tiefe Ehrfurcht und Dankbarkeit zu erweisen. Es liegt in unserer Verantwortung, dass der Glaube an Ihn weitergegeben wird, in einer Zeit, in der dieser Glaube scheinbar am Erlöschen ist, in der das Priestertum immer wieder angefeindet und gefährdet wird. Auch die Menschen der kommenden Generationen sollen die Frucht Seines Erlösungswerkes erfahren! Daher müssen wir für unseren Glauben, wo immer es geht, Zeugnis geben, und für das Priestertum müssen wir beten, aber auch mutig eintreten und kämpfen!

Der Fronleichnamstag ist auch der Tag, an dem wir allen Priestern dankbar sein müssen, dafür dass sie vieles aufgeben und vielem entsagen mussten, um diesen schweren Dienst zu leisten, der dieses Opfer aber auch wahrhaft wert ist. P. Regele formulierte es in seiner Predigt so: „Es gibt nichts Schöneres auf dieser Erde, als katholischer Priester zu sein!“ Seien wir also dankbar für das Priestertum überhaupt und am heutigen Tag auch ganz besonders dem Jubilar, P. Stefan Frey, für sein treues und hingebungsvolles Wirken durch vier Jahrzehnte im Dienste an der Kirche und an den Menschen inmitten einer sehr schwierigen und herausfordernden Zeit.

 

Sehen/Hören Sie hier die Predigt►