Thema der Wallfahrt: 50 Jahre Neue Messe: Der Herzinfarkt der Kirche kann heilen durch die Messe aller Zeiten.
„Wir weigern uns, protestantisch zu werden. Wir weigern uns, modernistisch zu sein. Wir weigern uns, progressistisch zu sein. Alle diese Lehren stehen im Widerspruch zu unserer katholischen Wahrheit. Alle diese Lehren wurden von den Päpsten durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder verurteilt. Auch wir weisen sie zurück. Wir wollen katholisch bleiben. Wir wollen katholische Seminare, katholische Priester und nichts anderes. Nun will man uns daran hindern, katholische Priester auszubilden, katholische Seminare zu unterhalten.
Wenn ich diese jungen Menschen in andere Seminare schicke, laufen sie Gefahr, ihren Glauben zu verlieren. Nicht nur ihren Glauben, sondern auch ihre Sitten. Ich bewahre einen tiefen Glauben an die heilige Vorsehung. Der liebe Gott kann Seine Kirche nicht verlassen.“
Diese Worte von Erzbischof Marcel Lefebvre, die er am 8. September 1975 in der Basilika Mariazell predigte, sind auch heute, 44 Jahre später, im 50. Jahr seit der Gründung der Priesterbruderschaft St. Pius X. von bleibender Aktualität. Im Rahmen unserer Wallfahrt nach Mariazell referierte P. Rainer Becher zum Thema „Novus Ordo und der Glaube“. 50 Jahre nach Einführung des Neuen Meßritus durch Papst Paul VI. kann niemand mehr die verheerenden Auswirkungen der Liturgiereform auf den katholischen Glauben leugnen. Der Vortragende behandelte in ausführliche Weise alle Mängel der neuen Liturgie, sprach aus eigener Erfahrung viele konkrete Beispiele an und gab den Gläubigen schließlich auch ganz klare katholische Prinzipien mit auf den Weg. Nach der Mittagspause setzte sich bei strahlendem Sonnenschein die Rosenkranzprozession der Wallfahrer Richtung Basilika in Bewegung. Schließlich wurde am Gnadenaltar ein levitiertes Hochamt zur äußeren Feier des Rosenkranzfestes zelebriert. Choralschola und Chor verschönerten die festliche Stunde. Nach dem Hochamt wurde die Weihe Österreichs an die Gottesmutter von Mariazell erneuert. P. Stefan Frey erinnerte in seiner Ansprache vor allem auch an die großen Gebetsanliegen dieser Tage, die großen Sorgen um die derzeit in Rom stattfindende Amazonassynode, aber auch die Regierungsbildung in Österreich nach der Wahl.
Nach dem großen geistlichen Erlebnis der überlieferten römischen Liturgie im Nationalheiligtum Österreichs und der Länder der ehemaligen Donaumonarchie kann man nur noch einmal die aktuellen Worte des Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X., Don Davide Pagliarani, von 12. September dieses Jahres in Erinnerung rufen. Er gab Antwort auf die Frage, was die Bruderschaft von Klerikern und Gläubigen erwarte, die anfangen, klar zu sehen, was in der Kirche heute geschieht.
„Sie müssen den Mut haben zu erkennen, dass selbst eine gute lehrmäßige Stellungnahme nicht ausreichen kann, wenn sie nicht von einem seelsorglichen, geistlichen und liturgischen Leben begleitet wird, das den zu verteidigenden Grundsätzen entspricht, denn das Konzil hat eine neue Art der Konzeption des christlichen Lebens eingeführt, das mit einer neuen Lehre im Einklang steht.
Wenn die Lehre mit all ihren Rechten bekräftigt wird, muss man übergehen zu einem wirklich katholischen Leben in Übereinstimmung mit dem, was man bekennt. Andernfalls wird diese oder jene Erklärung nur ein Medienereignis bleiben, das auf einige Monate, ja sogar auf einige Wochen begrenzt ist ... Konkret heißt das, sie müssen zur tridentinischen Messe übergehen und zu allem, was das bedeutet; sie müssen zur katholischen Messe übergehen und alle Konsequenzen daraus ziehen; sie müssen zur nicht-ökumenischen Messe, zur Messe aller Zeiten übergehen und diese Messe das Leben der Gläubigen, der Gemeinschaften, der Seminare erneuern und vor allem die Priester umgestalten lassen. Es geht nicht darum, die tridentinische Messe wiederherzustellen, weil sie die beste theoretische Option ist; es geht darum, sie wiederherzustellen, sie zu leben und sie bis zum Martyrium zu verteidigen, weil allein das Kreuz unseres Herrn die Kirche aus der katastrophalen Lage herausführen kann, in der sie sich befindet.“
Möge die Rosenkranzkönigin unser Volk und Land, vor allem aber die Kirche in diesen stürmischen Zeiten weiterhin beschützen.
Quelle: Pater Johannes Regele