6. August - Verklärung Christi
Sechs Tage nach der ersten Leidensankündigung nahm der Heiland Petrus (18.1., 22.2., 29.6., 1.8.) , Johannes (27.12., 6.5.) und dessen Bruder Jakobus (25.7.) mit sich auf einen Berg. Auf dem Gipfel wurde den drei dem Herrn besonders vertrauten Aposteln dessen göttliche Natur offenbar. Auch die hll. Moses und Elias , deren Wiederkehr das Gottesvolk vor dem Ende erwartete, traten herzu. - Traditionell wird dieses Geschehen auf dem Berge Tabor lokalisiert.
Am 6. August wird das Fest der Verklärung des Herrn begangen. Seine Feier wurde 1457 von Papst Kallistus bzw. Calixtus III. (1455 - 1458) aus Dankbarkeit über die siegreiche Verteidigung Belgrads im Jahr zuvor (s. 28.3.) der ganzen Kirche vorgeschrieben: Am 6. August 1456 hatte der Papst von dem Sieg am Tage der hl. Maria Magdalena (22.7.) Kunde erhalten.
Ebenso wird am 6. August der hll. Sixtus II., Felicissimus und Agapitus gedacht.
Der heilige Papst Sixtus II. (257 - 258) folgte dem hl. Stephan I. (2.8.), der ihn zum Archidiakon erhoben hatte, auf dem Throne Petri. - Sixtus II., von Geburt ein Athener, war überaus milde und friedlich gesinnt. Er wiederholte gegenüber Nordafrika nicht Stephans Drohung einer Aufhebung der Kirchengemeinschaft. Sixtus bestand gewiß ebenso wie sein Vorgänger auf einer Übernahme der römische Praxis in der Frage der Ketzertaufe, nur wird er eine Abweichung davon als nicht ausreichenden Grund für eine Exkommunikation angesehen haben. So kam es zu einer Aussöhnung zwischen dem Stuhle Petri und St. Cyprian (16.9.), dem Führer der Nordafrikaner, dem heiligen Bischof Karthagos.
Bald nach dem Beginn des Pontifikates des hl. Sixtus II., der die Reliquien der beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus (25.1., 29.6., 30.6.) zuvor in Sicherheit gebracht hatte, brach noch im Jahre 257 die valerianische Verfolgung (s. 19.1.) über die Kirche herein. Sie richtete sich vor allem gegen den Klerus. Ein erstes Edikt des Kaisers Valerian (253 - 260) drohte Verbannung oder Tod an, wenn gottesdienstliche Versammlungen abgehalten würden. Ein zweites Edikt von Anfang August 258 schrieb die unverzügliche Hinrichtung aller Geistlichen vor, die bei der Feier eines Gottesdienstes überrascht würden.
Am 6. August 258 zelebrierte Papst Sixtus II. die hl. Messe in der Kallistus-Katakombe an der Via appia. Dabei wurde er zusammen mit den vier Diakonen Januarius, Magnus, Stephanus und Vincentius durch eine Abteilung von Soldaten festgenommen. Sogleich wurde der Heilige Vater zusammen mit den vier Diakonen am Altar enthauptet, so daß sie sich dort mit Christus gänzlich aufopferten. - Papst Sixtus II. wurde in der Kallistus-Katakombe bestattet. Hinter seinem Grabmal wurde der von seinem Blut überströmte Stuhl verwahrt, auf dem der Heilige Vater sitzend enthauptet worden war.
Noch an demselben Tage ergriff man auch die Diakone Felicissimus und Agapitus. Die beiden Heiligen wurden ebenfalls am 6. August 258 hingerichtet. Sie wurden in der Katakombe des Praetextatus, nicht weit entfernt von der des Kallistus, bestattet.
Bisweilen wird Sixtus II. auch zu den Nothelfern (s. 24.9.) gezählt. Er nimmt dann die Stelle des hl. Dionysius (9.10.) ein. - Außerdem gilt St. Sixtus als Winzerpatron. An seinem Festtag werden die ersten Trauben geerntet und gesegnet.