60. Rundbrief für den Dritten Orden der Priesterbruderschaft St. Pius X. im österreichischen Distrikt

60. Rundbrief für den Dritten Orden
der Priesterbruderschaft St. Pius X. im österreichischen Distrikt
Gelobt sei Jesus Christus!
Liebe Mitglieder, Postulanten, Interessenten und Freunde des Dritten Ordens vom hl. Pius X.!
„Was die Lage unserer Welt in der Tat erfordert, ist eine Generation von Priestern und Ordensleuten, die Zeugnis für unseren Herrn Jesus Christus ablegt, oft gegen Wind und Wellen; eine Generation, die für unsere halbtote Welt Zeugnis ablegt von der erlösenden Allmacht, die in Christus Jesus und nur in Ihm zu finden ist; die Zeugnis ablegt durch Worte ohne Furcht und Umschweife und noch mehr durch ein Leben, gelebt in Seiner Schule und in Seiner Liebe; eine Generation, in der jeder auf seine Weise ein „lebendiges Abbild des Erlösers“ ist, wie Pius XII. es in seiner Enzyklika Menti Nostræ ausdrückte.“ So schrieb uns unser Generaloberer Don Davide Pagliarani vor einiger Zeit. Dies gilt selbstverständlich auch für die Terziaren unserer Priesterbruderschaft. Sie sollen dort, wo Gott sie hingestellt hat, in der Familie, im Beruf, in der Gesellschaft Zeugnis ablegen. Wie die Gerechten des Alten Testaments sich voller Sehnsucht nach dem Kommen des Erlösers sehnten, so müssen wir den Himmel bestürmen, dass er unserer Zeit „Spiegelbilder der Gottesliebe“, „lebendige Abbilder Christi“ sendet, mit anderen Worten: neue Heilige. Die Rettung unserer Seele, unser Streben nach Vollkommenheit, nach Heiligkeit sollten wir tagtäglich im Herzen und vor Augen haben. Wenn wir nicht heilig werden, war alles umsonst!
Unsere Heiligung vollzieht sich aber nicht nur in der Theorie, in frommen Betrachtungsbüchern oder in einer Art luftleerem geistigen Raum, sondern in den jeweiligen Zeit- und Lebensumständen.
Daher nahm unser Gründer Erzbischof Lefebvre in seinem Regelwerk auch auf die besondere Situation eines nach höheren Werten strebenden Laien in der modernen Welt und in der Kirchenkrise Rücksicht, ohne jedoch dem grundsätzlichen Ziel eines Drittordens dabei untreu zu werden. Er setzte in der Tat auf die Notwendigkeit, sich hier und jetzt, in diesem Umfeld, in dieser Zeit, in diesen heutigen Fragen und Problemen, Anforderungen und Nöten heiligen zu müssen und es auch zu können; dabei sah er zugleich in den glaubenstreuen Orden, auch den Drittorden, eine geistige Waffe, eine Armee, eine starke Kraft für die Gesamtkirche gegen die zeitbedingten Irrlehren des Modernismus und Liberalismus wie gegen die zeitlosen Irrtümer des Laizismus und der Diesseitigkeit, des reinen Macht- und Wirtschaftsdenkens, gegen die schon im Mittelalter und später immer wieder die Drittorden erfolgreich Widerstand leisteten.
Der Hauptzweck des Dritten Ordens vom hl. Pius X. besteht laut unserem Gründer in der eigenen Heiligung und in jener des Nächsten, insbesondere jener Personen, die den Mitgliedern des Dritten Ordens anvertraut sind, also alle Mitglieder der Priesterbruderschaft und besonders die Priester, denn die Priesterbruderschaft hat zum Ziel „das Priestertum und alles, was sich darauf bezieht“. So kann übrigens der Dritte Orden in diesem Jubiläumsjahr, in dem wir besonders für die Berufungen beten, eine ganz besondere übernatürliche Wirksamkeit entfalten. Greifen wir vor allem immer wieder zum Rosenkranz!
Die Erneuerung der Kirche wird nur durch eine gute Erneuerung des Klerus fruchtbar werden. Wir brauchen gute Priester, heilige Priester, dies ist auch das Hauptanliegen der Priesterbruderschaft St. Pius X. Die Priesterausbildung ist das Herz der Priesterbruderschaft St. Pius X. Alle Gläubigen sind eingeladen, an diesem wichtigen Werk für die gesamte Kirche teilzunehmen.
Ich wünsche mir von allen Terziaren im Distrikt, dass Sie sich diesem Hauptanliegen noch viel mehr durch ihr Gebet und Opfer widmen. Viel ist in der Bruderschaft vom Gebet und Opfer der Terziaren abhängig, es ist eine große, unsichtbare Macht. Was ist die Macht der Bruderschaft? Das Gebetsleben all Ihrer Mitglieder, das Streben nach Heiligkeit, der persönliche Kampf um die Tugenden.
Liebe Terziaren, die Fastenzeit lädt uns zum geistlichen Kampf ein, zum erneuten Ringen um die Heiligkeit. Ein Terziar, der nicht täglich in diesem geistlichen Kampf versucht, tugendhafter zu werden, hat eigentlich noch zu wenig vom geistlichen Leben verstanden. Es gibt eine Art falscher Mystik bei manchen Katholiken in unserer Zeit, die eine Reihe von Andachten anhäufen, Privatoffenbarungen nachlaufen, sich in dunkelsten Farben den Weltuntergang ausmalen, die dann oftmals noch den anderen Gläubigen durch ihr furchtbar aufdringliches, oftmals verbittertes Wesen den Weg zu Gott, zur Kirche versperren. Von wahrer Heiligkeit ist bei diesen Menschen leider kaum eine Spur. Die Terziaren sollten normale Vorbilder des ernsten, aber immer fröhlichen Kampfes zur höheren Ehre Gottes, für die Kirche und die Priesterbruderschaft sein, Männer und Frauen, die Jesus lieben, die die Kirche lieben, die echte und aufrichtige Beter sind, die vor allem auch die Standespflichten in der Familie und der Gesellschaft erfüllen. Das wird auch die Jugend anziehen. Werden wir alle wirkliche Spiegelbilder der Gottesliebe, lebendige Abbilder Christi, neue Heilige für unsere Zeit. Ihr persönlicher geistlicher Kampf, Ihr echtes geistliches Leben ist der beste Beitrag zur Erneuerung der Kirche. Möge Gott Ihre Bemühungen reich segnen!
Eine gnadenreiche Fasten- und Passionszeit im Heiligen Jahr 2025 Ihnen allen!
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Liebe Mitglieder, Postulanten, Interessenten und Freunde des Dritten Ordens vom hl. Pius X.!
Am Wochenende, 26./27. April 2025 (Beginn 12.30 Uhr) findet wiederum ein Drittordenstreffen in Jaidhof statt. Seien Sie alle herzlich dazu eingeladen!
Themen: Das Heilige Jahr 2025 und das Bekenntnis des katholischen Glaubens; Alltagsheiligung des Drittordensmitglieds.
Bitte melden Sie sich direkt in Jaidhof (am besten immer per Email: [email protected], sonst auch telefonisch) oder über Ihren Seelsorger dazu an.
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Mit meinen priesterlichen Segenswünschen!
Ihr P. Johannes Regele
Jaidhof, am 24. Februar 2025, Fest des hl. Apostels Matthias