800 Jahre Minoritenkirche - Silbernes Priesterjubiläum von P. Tomáš Stritzko
Unsere Festwoche im Rahmen des 800-Jahr-Jubiläums der Wiener Minoritenkirche schreitet voran: Am Mittwoch, den 11. September 2024, feierten wir im Rahmen dieses großen Festes das Silberne Priesterjubiläum von Dekan P. Tomáš Stritzko, der dem Dekanat Brünn vorsteht.
Dies geschah mit einem feierlichen Hochamt im Wiener Eigenritus, dem sog. Fünfherrenamt, zu Ehren der Gottesmutter, deren Fest Mariä Namen gefeiert wurde. Es wurde eine ganz besondere Liturgie, denn fast alle Priester des österreichischen Distrikts der Priesterbruderschaft St. Pius X. waren anwesend und assistierten im Chor. Zelebrant war P. Stritzko, ihm assistierten P. Stefan Frey und P. Klaus Wilhem sowie P. Jaromír Kučírek und P. Filip Marada, alle im wunderschönen blauen Ornat. Der Distriktobere, P. Johannes Regele, war Presbyter assistens und trug als solcher das Pluviale.
P. Thomas Stritzko war der erste Priester der Priesterbruderschaft St. Pius X. tschechischer Herkunft, er wurde im Juni 1999 in Zaitzkofen zum Priester geweiht und feierte seine Primiz in Prag. Seit 2011 war er Prior in Brünn. Seinen Bemühungen ist es zu danken, dass die Priesterbruderschaft St. Pius X. vor sechs Jahren vom tschechischen Staat anerkannt wurde und somit das Priorat in ein Dekanat umgewandelt werden konnte.
Dankbarer Rückblick auf 25 Jahre Priestertum
In seiner Predigt blickte Dekan P. Stritzko dankbar darauf zurück, wie sehr das tschechische Apostolat von Anfang an durch die Gottesmutter gesegnet war. Er betonte, wieviel Hilfe dieses Apostolat aber auch durch den Patron der Priesterbruderschaft, dem hl. Papst Pius X. erhalten hatte, der dieses Apostolat vom Himmel aus sicher geführt und begleitet hatte. Der Heilige ist ein Vorbild für die treue Pflichterfüllung, ohne die es keine wahre Frömmigkeit und keine Heiligkeit geben kann. Und schließlich erwähnte P. Stritzko noch den Gründer der Priesterbruderschaft, Erzbischof Marcel Lefebvre, der ganz bestimmt zu den größten Heiligen des 20. Jahrhunderts zählt, und der über seine Priester vom Himmel her wacht. Ihm ist es zu verdanken, dass Katholiken auch heute noch in Treue zu ihrem Glauben leben können.
Wir danken Dekan P. Stritzko für seinen wahrhaft unermüdlichen Einsatz in 25 Priesterjahren und wünschen ihm Gottes reichen Segen für viele weitere Jahre fruchtbaren Wirkens für das Apostolat in Tschechien.
Die musikalische Umrahmung, die diesem schönen Fest eine ganz besondere Note gab, erfolgte sehr eindrucksvoll durch das Hussowitzer Barockensemble aus Brünn unter der Leitung von Patrik Matyasek. Neben der Missa in D – Dur von Antonín Dvořák (op. 86) erklang die Motette in C-Dur von Josef Puschmann, das Ave Maria von Arcadelt und „Beata viscera“ von Perotinus (1180-1225).
Nach dem Hochamt, zu dem auch viele Gläubige aus Tschechien gekommen waren, gab es noch einen Empfang unter den Arkaden mit Sekt und einem kleinen Imbiss.
Das Fest Maria Namen
Noch eine kurze Erinnerung, was wir am Fest Maria Namen feiern, denn die Bedeutung dieses Festes trat in diesem Jahr wegen des 800jährigen Jubiläums der Minoritenkirche und den damit verbundenen Feierlichkeiten etwas in den Hintergrund. Die jährliche Wiederkehr dieses Festes am 12. September erinnert vor allem uns Wiener an die mächtige Mittlerschaft der Gottesmutter zu einem Zeitpunkt, als sich nicht nur unsere Stadt Wien, sondern die gesamte abendländische Christenheit einer immensen Bedrohung ausgesetzt sah. Das osmanische Heer stand vor der belagerten Stadt Wien, deren Bewohner so geschwächt waren, dass sie dem Druck kaum mehr standhalten konnten. Als die Lage absolut aussichtslos war, rief der damalige Papst Innozenz XI. die gesamte Christenheit zu einem Gebetssturm auf, und die Menschen folgten diesem Rat. An unzähligen Orten in Europa wurden Bittprozessionen abgehalten, in allen Kirchen und Klöstern wurde der Rosenkranz gebetet und der Himmel angefleht. Die Gebete zur Gottesmutter als Mittlerin aller Gnaden wurden erhört, das osmanische Heer wurde am 12. September 1683 trotz der Übermacht seiner Soldaten besiegt und in die Flucht geschlagen, nachdem es zuvor ganz Europa in Angst und Schrecken versetzt hatte. Wir dürfen gewiss sein, dass die Gottesmutter auch heute bereit sein wird, uns zu Hilfe zu eilen, wenn wir sie darum ernstlich bitten.