Änderung der Eheannulierungsverfahren

Quelle: Distrikt Deutschland

Streit im Vatikan über die Änderung der Eheannulierungsverfahren

Einige hochrangige Vertreter des Vatikans haben „ernsthafte Unzufriedenheit“ mit den Änderungen zur Eheannulierung durch das Motu proprio von Papst Franziskus geäußert.

In der römischen Kurie macht nach Presseberichten ein mehrseitiges Dossier die Runde, in der ältere Prälaten des Vatikan ihre ernsthafte Unzufriedenheit über Papst Franziskus‘ letztes Motu proprio zu den Eheannullierungen zum Ausdruck bringen.

Edward Pentin vom National Catholic Register, ein anerkannter Vatikanjournalist berichtet in einem kürzlich veröffentlichten Bericht, „dass die Vatikanbeamten das Motu proprio des Papstes zur Reform der Ehenichtigkeitserklärung juristisch ‚zerreißen‘ und dem Papst einen Verzicht auf eine wichtiges Dogma vorwerfen und behaupten, dass er de facto eine ‚katholische Scheidung‘ eingeführt.“

Weitere Bedenken die von den Beamten des Vatikans zum Ausdruck gebracht werden sind:

  • „Trotz der Tragweite des Problems wurden keine anderen Dikasterien konsultiert, auch nicht die Kongregation für die Glaubenslehre, oder die Bischofskonferenzen.“
  • „Die Art, wie Franziskus das Dokument veröffentlichte steht im Gegensatz zu seinen Aufrufen zur Synodalität und Kollegialität, und ähnelt einem ‚ekklesialisierten Führerprinzip‘, das von oben nach unten, per Dekret und ohne Absprache oder ohne Kontrollen herrscht.“
  • Vorwürfe über ‚beunruhigende Entwicklungen‘ die behaupten, dass Franziskus das geregelte Verfahren für Gesetzänderung in der Weltkirche ‚umgangen‘ habe. Das Dossier behauptet weiterhin, dass die päpstliche Kommission, die mit der Abfassung des Motu proprio beauftragt wurde, verpflichtet wurde, über das Dokument Stillschweigen zu bewahren aus Angst, dass andere in der Kurie, einschließlich der Kongregation für die Glaubenslehre, versuchen könnten, die Veröffentlichung zu vereiteln oder dass sie zumindest darauf bestehen könnten, erhebliche Änderungen durchzuführen, die mehr im Einklang mit dem traditionellen Verfahren stehen.
  • Die Furcht, dass der neue lockerere Prozess zur Eheannulierung es den Katholiken erleichtert, ihre Ehen mit wenig Schwierigkeiten zu verlassen, was „zu einer Flut von Annullierungen führen wird“.
  • Die umstrittenen Änderungen beim Prozess zur Nichtigkeitserklärung, die zur Diskussion bei der Synode geplant sind (wie in den Abschnitten 114 und 115 des Instrumentum laboris  2015 festgelegt) wurden von Franziskus als ‚Rechtsvorschriften‘ schon vor dem Ereignis durchgesetzt, wodurch Einwände von konservativen Bischöfen verhindert werden, die sich dem neuen Verfahren widersetzen.

Edward Penton schreibt: „Obwohl die Notwendigkeit die Annullierungen zu rationalisieren, bei der letzten Synode eine Zweidrittelmehrheit erreichte, weist der Bericht auch darauf hin, dass die Synodenväter gegen die Idee eines schnellen Verfahren zur Bestimmung der Nichtigkeit einer Ehe unter der Aufsicht des örtlichen Bischofs laut protestierten. Jetzt ist es bereits Teil des Kirchenrechts, noch bevor die Synode es überhaupt diskutieren konnte.“

Nach Penton behauptet der Bericht: „Eine Reihe von Monsignori, die offiziell für die Angelegenheiten der Kirche im Allgemeinen zuständig sind, sind außer sich.“ Diese Mitarbeiter des Vatikans „sind auch besorgt über die Unbestimmtheit des motu proprio, insbesondere über Gründe für eine schnelle Prüfung, wie einen ‚Mangel an Glauben‘ oder andere Motive, die nicht klar definiert sind.“

Weiterhin berichtet Pentin, dass der skandalöse Kasper-Vorschlag, Geschiedenen und wiederverheirateten Katholiken den Zugang zur Eucharistie zu ‚erlauben‘, für die Synodendiskussion auf dem Tisch bleibt. Kardinal Kasper selbst bestätigte kürzlich in einem Interview, dass die Diskussion wahrscheinlich stattfinden wird. Dies ist keine Überraschung, da dieser Vorschlag in den Abschnitten 122 und 123 des Arbeitsdokument 2015 der Synode festgelegt ist.

Kommentar:

Die Vorbereitung der Synode hat die unglaublichen moralischen Folgen der Störung der geoffenbarten Lehre der Heiligen Mutter Kirche gezeigt. Der hl. Paulus warnte uns: ad fabulas convertentur, sie werden sich Fabeln zuwenden. Die nächste Synode über die Familie im Oktober könnte in Zukunft als die Synode bekannt werden, die die Familien zerstört hat.

Für alle von uns gilt: Gebete und Opfer sind die erste notwendige Antwort auf die Skandale innerhalb der Kirche, vor allem, wenn sie von den höchsten kirchlichen Behörden selbst kommen. Fragen wir uns: was werden wir sagen, wenn uns der Herrn am Jüngsten Tag fragen wird, wie wir uns auf die Synode vorbereitet haben?

Quelle: Catholic Family News