Bischof Fellay besucht Kroatien

Quelle: Distrikt Österreich

Besuch des Generaloberen vom 1.–3. Oktober in Zagreb

Seit drei Jahren führen Priester unserer Bruderschaft in sporadischen Abständen Missionsreisen nach Kroatien durch. Dabei werden in gemieteten Sälen in Zagreb und Split feierliche Messen und Vorträge gehalten. Treffen mit Priestern und Laien werden organisiert. Inzwischen erscheint zweimonatlich ein kroatisches Mitteilungsblatt, das an über 1000 Personen versandt wird. 

Das Interesse der Gläubigen an der FSSPX bleibt ungebrochen. Insgesamt etwa 100 Personen kommen jeweils zu den angekündigten Anlässen. Die Zeit schien nun gekommen, dass der Generalobere selbst Kroatien besuche, um die Möglichkeiten für das zukünftige Wirken der Bruderschaft in diesem Land zu prüfen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen.

Am 1. Oktober traf sich Bischof Fellay nach seiner Ankunft in Zagreb gleich mit einigen befreundeten Priestern, um sich durch „Direktbetroffene“ ein Bild von der kirchlichen Lage in Kroatien zu machen und sie in ihrem priesterlichen Eifer und in der Treue zur Tradition zu bestärken. In den Pfarreien stößt die traditionelle Liturgie durchaus auf Anklang, doch leider unternehmen die Bischöfe alles, um deren Ausbreitung zu verhindern. Das noch immer erstaunlich gläubige Volk ist offen für die Schönheit und Würde der traditionellen Liturgie. Durch die Ironie des Schicksals hat ausgerechnet der Kommunismus das Land lange Zeit vor dem Modernismus geschützt, der nun aber leider – durch den Klerus! – mit Wucht hereinbricht und verheerende Schäden anrichtet.

Am Schutzengelfest erschien in einer der beiden größten Zeitungen Kroatiens Vecernji list ein zweiseitiges Interview mit unserem kroatischen Priester P. Marco Tilošanec, das nichts anders als ein großartiges öffentliches Zeugnis für den traditionellen Glauben und gleichzeitig als Gratiswerbung für die FSSPX bezeichnet werden kann. Gleichentags waren am Abend ein levitiertes Amt und ein Vortrag des Generaloberen angekündigt. 90 Gläubige nahmen mit beeindruckender Andacht an der Zeremonie teil und lauschten mit sichtlich lebhaftem Interesse den Worten des Generaloberen. Noch lange unterhielten wir uns anschließend mit den Gläubigen, die ihrer Freude Ausdruck verliehen und uns innig baten, in Zukunft regelmäßig zu kommen oder noch besser in Zagreb ein Priorat zu eröffnen. Mittlerweile haben eifrige Laien bereits mehrere Bücher von Erzbischof Lefebvre ins Kroatische übersetzt, und immer häufiger erscheinen auf traditionellen Internetseiten gute theologische und spirituelle Abhandlungen und Artikel über die Kirchenkrise. Wenn nicht alles täuscht, erleben wir deutliche Anzeichen eines baldigen Wiederaufblühens der katholischen Tradition in einem Land, das jahrhundertelang immer so treu zum Heiligen Stuhl gestanden ist, mutig Vaterland und Religion gegen einfallende muslimische Horden verteidigt und während der kommunistischen Ära sich durch besondere Glaubenskraft ausgezeichnet hat. Gott segne Kroatien!