Budapest Priesterseminar-Besuch

Besuch des Priesterseminars Herz Jesu in Budapest
Kardinal-Erzbischof Josef Mindszenty und Mariazell
Vor 40 Jahren starb der Kardinal-Erzbischof von Gran und Primas von Ungarn Josef Mindszenty und wurde in Mariazell begraben. Kurze Zeit später besuchte Erzbischof Marcel Lefebvre, am 8. September 1975, den Wallfahrtsort im Herzen Österreichs, wo er in einer Predigt an den hochverehrten Kardinal erinnerte. „… Er, der für uns alle ein Vorbild des Glaubens war, ein Mann der sich allen Feinden der Kirche und allen jenen mutig entgegenstellte, die diesen Glauben, das Unterpfand des ewigen Lebens, ohne den ein katholischer Christ nicht leben kann, aus unseren Herzen reißen wollen. Wir bitten also auch durch die Fürsprache des Kardinals Mindszenty die allerseligste Jungfrau Maria, heute den Glauben in unseren Herzen, in unseren Seelen zu vermehren, damit wir uns wahrhaft zu denen zählen dürfen, die unerschütterlich zum Credo der katholischen Kirche und zum katholischen Priestertum stehen.“ (aus: Damit die Kirche fortbestehe, S.133). Kardinal Mindszenty fand also bei der Magna Mater Austriae, die ja immer auch von den Ungarn als die Magna Domina Hungarorum verehrt wurde, seine vorläufige letzte Ruhestätte, bis es schließlich zum Fall des Eisernen Vorhangs kam, wo nicht nur er nach Ungarn in seine Bischofskirche zur letzten Ruhe zurückkehrte, sondern auch die Priesterbruderschaft St. Pius X., vor genau 25 Jahren, ihr Apostolisches Wirken in diesem einst so katholischen Land beginnen konnte.
So war es eine schöne Fügung, dass zur äußeren Feier des Festes der Magna Domina Hungarorum am 17. und 18. Oktober 2015 einige Seminaristen und Brüder aus Zaitzkofen die ungarische Hauptstadt und besonders unsere Budapester Gemeinde besuchen durften.
Maria Pócs
Ein weiteres, zutiefst mit der Geschichte Ungarns verbundenes Marienheiligtum in Österreich ist die Ikone „Maria Pötsch“ im Wiener Stephansdom, eine weinende Muttergottes, die Kaiser Leopold I. Ende des 17. Jahrhunderts vom ungarischen Ort Pocs nach Wien bringen ließ. Dort konnten die Zaitzkofener Seminaristen bei ihrem Aufenthalt in Wien anlässlich des Gut-Hirt- Sonntags 2015 auch kurz beten. So sind wir schließlich, die Muttergottes um ihre Fürsprache für Ungarn bittend, am 17. Oktober frühmorgens von Zaitzkofen aufgebrochen, um über Passau, Linz, Wien nach Ungarn zu reisen. Während des letzten Teils der Fahrt konnten wir von der Ferne die für die Geschichte Ungarns so wichtige Benediktiner-Erzabtei Pannonhalma, hoch erhoben am Berg des hl. Martin, sehen. In Budapest angekommen, wurden wir von P. Klaus Wilhelm, dem seit einigen Jahren für das Apostolat in Budapest zuständigen Priester, empfangen, sowie von einem für das Priesterseminar interessierten jungen Mann. Am Nachmittag gab uns der Historiker Prof. Dr. Süttö eine ausgiebige Stadtführung. Wir genossen die Aussicht beim Königsschloss und bei der großen Matthiaskirche. Danach lud uns der Historiker in seine Familie zum Abendessen ein, wo wir die bekannte ungarische Gastfreundschaft in vollen Zügen erleben durften. Am späteren Abend kehrten wir zur Kapelle unserer Bruderschaft zurück, wo wir noch die Komplet sangen.
Gott schütze Ungarn!
Am Sonntag stand natürlich das feierliche Hochamt, das P. Klaus Wilhelm zelebrierte, im Mittelpunkte. Die Seminaristen bereiteten die Zeremonie vor, ministrierten bzw. sangen Ordinarium und Proprium des Festes Unserer Lieben Frau - Gaudeamus omnes in Domino!
In der Festpredigt wurde auf die Verbindung Ungarns zu Mariazell eingegangen, auf den besonderen Schutz der Gottesmutter über das Land und über die Freude, auch in Budapest einen kleinen Gut-Hirt Sonntag mit den Seminaristen zu veranstalten.
Nach dem Hochamt gab es einen gemütlichen Empfang, und gute Gespräche mit den Gläubigen, die ja zum Teil die deutsche Sprache gut beherrschen. Sonst konnte man Englisch sprechen oder auch übersetzen lassen. Auch hier wurde die sehr liebenswürdige ungarische Gastfreundschaft deutlich spürbar. Nach dem Mittagessen bei Familie Sütto sangen wir alle noch mit unseren Gastgebern das „Sancte Pie Decime“, beteten für alle Ungarn und nach dem Reisesegen von P. Wilhelm brachen wir wieder auf, um noch am späten Abend nach Zaitzkofen zurückkehren zu können.
Möge die Muttergottes das ungarische Land in diesen schwierigen Zeiten beschützen, mögen die großen ungarischen Heiligen wie der hl. König Stephan oder der hl. Emmerich uns mächtige Fürsprecher sein, um bei der wahrhaft katholischen Aufbauarbeit in Ungarn reichen Segen zu erhalten. Wir Zaitzkofener Seminaristen versprechen auch unser Gebet und Opfer!