Das Blutwunder von Fiecht (Tirol)

Quelle: Distrikt Österreich

Ehemaliges Stift Fiecht in Tirol

Und noch ein weiteres eucharistisches Wunder, das sich in Österreich ereignete, ist uns überliefert: es geschah im Benediktinerstift Fiecht in Tirol.

Im Jahr 2010 feierte das Benediktinerstift Fiecht das 700jährige Jubiläum der “Verehrung des Kostbaren Blutes Unseres Herrn Jesus Christus”. Man schrieb das Jahr 1310 und wieder war es ein Priester, der die wirkliche Gegenwart Jesu Christi im gewandelten Brot und Wein bezweifelte. Als er eines Tages die Heilige Messe in der Kirche, die dem hl. Georg und dem hl. Apostel Jakobus geweiht ist, feierte, verwandelte sich vor seinen Augen der Wein in Blut und floss aus dem Kelch heraus. Der Priester erstarrte vor Schrecken und der Abt des Klosters sowie die Mönche, die sich im Chor befanden, sprangen auf, um zu sehen, was mit dem Priester geschehen war. Auch die zahlreichen Gläubigen, die anwesend waren, wurden so zu Zeugen dieses Wunders. Der Priester trank von dem Wein, der zu Blut geworden war, aber er konnte nicht alles trinken und so füllte der Abt den Rest in einen Behälter und stellte ihn in den Tabernakel. 

Die Kunde von diesem Geschehen verbreitete sich in Windeseile und von überall her kamen Menschen, um das Heilige Blut zu verehren. Im Jahr 1472 beschloss der Bischof von Brixen, das Phänomen genauer zu untersuchen und schickte den Abt von Wilten und zwei Pfarrer von Absam nach Fiecht. Nach der Untersuchung wurde das Wunder für authentisch erklärt. Im Jahr 1480 überliefert uns ein zeitgenössischer Zeuge, dass das Blut noch so frisch war, als ob es eben aus einer Wunde gekommen wäre. In der weiteren Folge kamen Scharen von Wallfahrer, um das Heilige Blut zu verehren, unter ihnen auch etliche Bischöfe. 

In der Klosterkirche befindet sich eine Gedenktafel, auf der das Geschehen, wiedergegeben wird und eine zweite Tafel beschreibt, wie die Reliquie des Heiligen Blutes den katholischen Glauben während der Reformationszeit beschützte. Die Predigten, die Abt Michael Geisser zu Ende des 16. Jahrhunderts hielt und in denen er immer wieder das Blutwunder als Beweis für die wirkliche Gegenwart im Allerheiligsten Altarsakrament anführte, überzeugte viele Zweifler. 

So wie das Blut im Jahr 1480 beschrieben wurde, ist es auch heute. Damals wurde es in ein Glasröhrchen abgefüllt, das nun in einer Monstranz im Kloster St. Georgenberg hoch über dem Inntal aufbewahrt wird. Das Stiftsgebäude in Fiecht wurde im Jahr 2019 verkauft, die Mönche leben im Kloster St. Georgenberg.