Das sinnreiche Wachsen des Samenkorns

Wenn das Samenkorn in mäßig feuchte und warme Erde fällt, wird es weich und porös, greift in der umliegenden Erde um sich und zieht die ihm gleichartigen und verwandten Stoffe an sich. Die durch die Poren eindringenden und sich einsenkenden feinen Erdteilchen erweitern den Umfang des Samenkorns, so dass es nach unten Wurzeln schlägt, nach oben emportreibt und gleich viele Halme wie Wurzeln zeigt. Der immer warme Keim zieht durch die Feuchtigkeit an sich und führt so viel warmen Nährstoff aus dem Erdboden herbei, als erforderlich ist, und verteilt ihn auf den Halm, die Rinde, die Fruchtkapsel, die Frucht selbst und die Ähren. So erreicht jede Pflanze in allmählichem Wachstum ihre natürliche Größe, mag sie zu den Getreidearten, den Hülsenfrüchten, Gemüsen oder Gesträuchen gehören.
Ein Grashalm, eine Pflanze reicht hin, deine volle Aufmerksamkeit zu fesseln für die Betrachtung der Kunst, die diese Organismen geschaffen hat, wie z. B. der Halm des Getreides von Knoten durchsetzt ist, damit diese Art von Bändergefüge leicht die Last der Ähren trage, wenn diese fruchtbeladen sich zur Erde neigen. Dem Hafer fehlen sie, weil sein Haupt mit nichts beschwert ist; dagegen hat die Natur den Weizen mit solchen Bändern versehen. Das Korn hat die in eine Hülse eingeschlossen, damit es nicht so leicht von den Samenpickern geraubt werden kann. Auch durch die hervorstehenden Grannen werden die kleinen Schädlinge wie durch Stacheln abgehalten.
Hl. Basilius der Große: Sechstagewerk