Der große Segen der Sakramentsandacht

Quelle: Distrikt Österreich

Sakramentsandacht in der Wiener Minoritenkirche

Hochwürdige Mitbrüder, ehrwürdige Brüder und Schwestern im Ordensstand, liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Wenige Tage vor dem Fronleichnamsfest möchte ich Sie an die Bedeutung der Anbetung und auch den hohen Wert der Sakramentsandacht erinnern. 

Die eucharistische Speise enthält wahrhaft, wirklich und wesentlich den Leib und das Blut zugleich mit der Seele und mit der Gottheit unseres Herrn Jesus Christus (vgl. Konzil von Trient, Sess. XIII, can. 1). Darum ist es nicht zu verwundern, wenn die Kirche von Anfang an den Leib Christi unter den Gestalten des Brotes angebetet hat, wie das schon aus den überlieferten Riten des Hochheiligen Meßopfers selbst hervorgeht. Die heiligen Konzilien lehren als Überlieferung der Kirche von ihren Anfängen an, dass sie mit einer Anbetung das fleischgewordene Wort Gottes samt seinem Fleische verehrt.

Der heilige Kirchenvater Augustinus schreibt: "Niemand isst von diesem Fleisch, ohne es vorher angebetet zu haben", und er fügt hinzu, dass wir nicht bloß keine Sünde begehen, wenn wir es anbeten, sondern, dass wir vielmehr sündigen, wenn wir es nicht anbeten (S. Augustinus, Enarr. in Ps. XCVIII 9. PL 37, 1264.). Die Eucharistie ist ja sowohl Opfer wie auch Sakrament und unterscheidet sich von den anderen Sakramenten dadurch, dass sie nicht bloß die Gnade mitteilt, sondern den Urheber der Gnade selbst in fortdauernder Weise enthält. 

Wir beten Jesus in der Hostie an, als bedürftige Menschen erbitten wir die himmlischen und auch die irdischen Gaben, die wir zu einem guten Leben brauchen, in dankbarer Vertrautheit beten wir IHN an.

Die Anbetung vor dem öffentlich ausgesetzten Allerheiligsten ist etwas ganz besonders Gnadenreiches.  Wir halten ja so gerne in unseren Kirchen und Kapellen die Sakramentsandachten mit dem Sakramentalen Segen. Ich darf Sie alle ermuntern, diesen Schatz wieder neu zu entdecken, gerade jetzt im Herz Jesu Monat Juni und in den Tagen des Fronleichnamsfestes. Ich ermuntere alle zur stillen Anbetung des Allerheiligsten in unseren Kirchen, der Besuch des Allerheiligsten (auch wenn es nur wenige Minuten sind) gehört zu den wichtigsten geistlichen Übungen eines Katholiken.

Die echten Erneuerer der Kirche, wie der hl. Klemens Maria Hofbauer, haben immer die Anbetung gefördert, führen wir die Menschen zu Jesus, leiten wir sie an zu Anbetung.

Es ist eine große Freude, dass die Katholische Jugendbewegung im Distrikt bei ihren Treffen immer wieder die Anbetung pflegt, auch die Nachtanbetung. Die schweren Jahre der Coronakrise haben viele zur Anbetung geführt, die Gemeinden sind gerade auch an jenen Orten wo angebetet wird gewachsen und stabil geblieben. Im Dekanat Brünn wird in allen Kapellen nach jedem Sonntagshochamt ein kurzer Sakramentaler Segen erteilt, zum großen Segen der Gläubigen. In Jaidhof und an anderen Orten wurde die Segenmesse, die in unseren Breiten so geliebt war, wieder belebet. Im Distrikthaus wird jeden Donnerstag ganztags Anbetung gehalten. In vielen Kapellen gibt es die Heilige Stunde jeden Donnerstag und Sonntag, dann natürlich auch am Herz Jesu Freitag und Herz Mariä Sühnesamstag.

In diesem Heiligen Jahr 2025 beten wir besonders für die Berufungen. Führen wir viele junge Menschen zur Anbetung, auch wenn es nur ein kurzer sakramentaler Segen ist, so ist das eine große Gnade. Entdecken wir alle wieder den unendlichen Schatz der Anbetung und erneuern wir dadurch unser inneres Leben mit Jesus. Jede geistliche Übung vor dem Allerheiligsten verrichtet, wird besser verrichtet und zu einem größeren Segen. Wenn man die Gelegenheit hat das Brevier, den Rosenkranz, die Geistliche Lesung vor dem Allerheiligsten zu beten, so gewinnt alles noch eine größere Kraft und Wirksamkeit und wird zum Segen. Die wichtigen Entscheidungen im Leben sollen vor dem Allerheiligsten getroffen werden, in Krankheit, Not und großen Krisenzeiten ist der Sakramentale Segen ganz besonders wichtig. Dieser Segen mit dem Allerheiligsten vertreibt das Böse und bewirkt Heilung!

Die Tage von Fronleichnam und das schöne Herz Jesu Fest nach der Oktav von Fronleichnam laden uns ein, die eucharistische Frömmigkeit zu erneuern, großzügige, bittende, dankende und sühnende Anbeter zu sein und zu werden. Wir haben so viele Anliegen in der Kirche und Gesellschaft. Gehen wir oft zum Allerheiligsten! Und holen wir uns oft den "Sakramentssegen"!

Hochgelobt und gebenedeit sei das Allerheiligste Sakrament des Altares!

Mit meinem priesterlichen Segen!

P. Johannes Regele, Distriktoberer

Jaidhof, am 13. Juni 2025, Quatemberfreitag in der Pfingstoktav, Fest des hl. Antonius von Padua.

 

 

Deinem Heiland, deinem Lehrer, deinem Hirten und Ernährer, Sion, stimm ein Loblied an; preis nach Kräften seine Würde, da kein Lobspruch, keine Zierde seiner Größe weichen kann!

 

Adoremus in aeternum Sanctissimum Sacramentum!

Für das Fronleichnamsfest werden die Monstranzen in Österreich reich mit Blumen geschmückt. Die Gläubigen tun es in tiefer Liebe zu Jesus.

Sakramentaler Segen nach dem Sonntagshochamt