Distrikt-Chronik • April - Juni 2014

Der österreichische Distriktobere der Priesterbruderschaft St. Pius X., Pater Stefan Frey, veröffentlicht in unregelmäßigen Abständen kurze Aufzeichnungen von seiner Arbeit und von Ereignissen im österreichischen Distrikt. Lesen Sie hier die „Distrikt-Chronik“ für den Monate April - Juni 2014.
13. April
Am heutigen Palmsonntag ist unsere Gemeinde von Jaidhof zu einem hochinteressanten Vortrag eingeladen, der sie für die Passionszeit einstimmen soll: Frau Magister Gertrud Wally stellt in Wort und Bild das Grabtuch von Turin im Lichte der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse vor. Sie ist Mitglied mehrerer Grabtuchforschungszentren und mithin ausgewiesene Expertin auf diesem Gebiet.
17. / 18. April
Es freut mich sehr, nach Zaitzkofen zu fahren, um die hl. Öle abzuholen. Die Zeremonien des Gründonnerstags und Karfreitags werden im Seminar in unnachahmlicher Schönheit vollzogen. Ich nutze die Gelegenheit, um diverse Gespräche zu führen, insbesondere mit P. Marko Tilošanec, einem jungen, erst vor einem Jahr geweihten kroatischen Diözesanpriester, der sich der Priesterbruderschaft angeschlossen hat und somit zu unserem Distrikt gehört. Er widmet sich zurzeit im Priesterseminar für einige Jahre dem Studium der scholastischen Theologie, die in den modernen Seminarien leider überhaupt nicht mehr geboten wird.
26. / 27. April
Mit meinem Besuch in Tschechien heute und morgen werde ich die letzten beiden der insgesamt 20 Gemeinden unseres Distrikts besucht haben. Wie überall treffe ich sowohl in Zdár nad Sázavou wie auch in Pardubice Gläubige an, die mir ihre tiefste Dankbarkeit für das Wirken der Priesterbruderschaft bekunden.
4. – 10. Mai
34 Pilger machen sich auf zur Jubiläumswallfahrt auf den Spuren des hl. Pius X. Die göttliche Vorsehung meint es gut mit uns: Die in jeder Beziehung herrlichen Tage erheben die Herzen der Pilger und erfüllen sie mit großer Freude. Der Besuch der heiligen Stätten, an welchen unser verehrter Patron gewirkt hat, in Verbindung mit ausgezeichneten Führungen sowie der Lektüre der Biographie von Dal Gal während der Busfahrten, erlaubt uns einen ganz neuen, faszinierenden Zugang zur Persönlichkeit des großen heiligen Papstes. Wir feiern die hl. Messe in verschiedenen Kirchen in Asolo (alter Dom), Treviso (Krypta des Domes), Mantua (S. Maria della carità) und Venedig (SS. Nome di Gesù). Zudem ist es uns vergönnt, die Gräber folgender Heiligen zu verehren, von welchen drei unverwest sind: des hl. Antonius, des hl. Evangelisten Lukas, des hl. Prosdokimus und der hl. Justina in Padua, des hl. Anselm und der sel. stigmatisierten Osanna Andreasi im Dom von Treviso, der hl. Markus und Rochus sowie der hl. Luzia in Venedig.
11. Mai
Für den Sonntagsdienst in Wien ersetze ich P. Schulz und habe die Freude, die kleine Juliette McDonalds zu taufen. Dies ist meine erste Taufe in Österreich.
19.-21. Mai
Priestertreffen in Jaidhof. Frau Mag. Wally hält zwei Vorträge über das Grabtuch von Turin und das Bild U. L. Frau von Guadalupe.
24. Mai
P. Steiner wird von der Pfarrjugend einer Wiener Pfarrei zu einem Jugendnachmittag eingeladen und hält einen Vortrag über das Problem der neuen und alten Messe.
29. Mai – 1. Juni
Firmreise von S. E. Mgr. Alfonso de Galarreta in Österreich und Tschechien. Unser Weihbischof hält Firmzeremonien in Innsbruck zu Christi Himmelfahrt, in Brünn am 31. Mai und in Wien am 1. Juni. In Wien führt er zudem unsere jährliche herrliche Prozession zur Mariensäule am Hof an, wo die von Kaiser Ferdinand III. vorgenommene Weihe Österreichs an die unbefleckte Jungfrau Maria erneuert wird.
Insgesamt wurden 83 Personen gefirmt, wobei in Brünn die stattliche Anzahl von 58 Firmlingen besondere Beachtung verdient. Darunter befinden sich etliche Konvertiten, die zu den schönen Früchten des noch jungen Apostolates zählen in einem Land, das stark vom Atheismus heimgesucht ist.
3. – 5. Juni
Fast gleichzeitig mit Mgr. de Galarreta fliege ich von Wien in die Schweiz, um im Generalhaus den jährlichen Rechenschaftsbericht zu geben.
6. – 9. Juni
Vom Herz-Jesu-Freitag an verbringe ich das Pfingstwochenende in Linz und Steyr. Am Freitag besuche ich den Bischof von Linz, S. E. Ludwig Schwarz, um ihm insbesondere folgende Bitten vorzulegen: die – wenigstens partielle – Befreiung vom Kirchenbeitrag für unsere Gläubigen, damit diese ihn direkt der FSSPX zuwenden können; sodann die Gewährung der Möglichkeit, Beerdigungsgottesdienste und Trauungen in Kirchen der Diözese zu halten. Ich nehme dabei Bezug auf die kurz zuvor erlebten Unannehmlichkeiten bei der Beerdigung von Herrn Alois Haugeneder in Weyr, als uns bei strömenden Regen nicht nur die Kirche, sondern sogar noch die Sakristei verschlossen blieb. Der Bischof bat mich, ein schriftliches Gesuch einzureichen und versprach mir, sich meiner Anliegen anzunehmen.