Distrikt-Chronik • April - Juni 2015

Quelle: Distrikt Österreich

Der österreichische Distriktobere der Priesterbruderschaft St. Pius X., Pater Stefan Frey, veröffentlicht in unregelmäßigen Abständen kurze Aufzeichnungen von seiner Arbeit und von Ereignissen im österreichischen Distrikt. Lesen Sie hier die „Distrikt-Chronik“ für die Monate April - Juni 2015.

16. April 2015

Wir feiern den 90. Geburtstag von Frl. Maria Heigl, dem guten „Schlossgeist“, der seit 30 Jahren in allen Bereichen der Hauswirtschaft auf diskrete Art unermüdlich Gutes tut. Nach wie vor ungebrochen ist ihre Arbeitskraft, die sie ganz und gar in den Dienst der FSSPX stellt.

17. April 2015

Herr Hermenegild Peiker stellt in Graz seine Entwürfe für die Ausmalung unserer Kirche St. Thomas vor. Herr Peiker ist ein renommierter Kirchenmaler, der seit über 50 Jahren viele Beweise seiner außergewöhnlichen künstlerischen Begabung gegeben hat. Er wird im Sommer mit dem Bilderzyklus aus dem Leben des hl. Thomas von Aquin beginnen.

Osterzeit

Wie schon im Februar zelebriert P. Tilošanec in Kroatien in gemieteten Sälen zwei öffentliche feierliche Gottesdienste, am 12. April in Zagreb, am17. April in Split, gefolgt von einem Vortrag mit dem Thema: „Wie kann man den katholischen Glauben im kroatischen Volk erneuern?“ Etliche Male bereits kommen stets 80 bis 100 Gläubige zu diesen Veranstaltungen, so dass ein festes Apostolat der FSSPX in Kroatien ernsthaft ins Auge gefasst werden kann, zumal Anfang Juni ein zweiter junger kroatischer Priester ins Seminar Zaitzkofen eintreten wird. Deo gratias!

19. April 2015

Hoher Besuch in Wien! Nahezu die ganze Seminargemeinschaft ist aus Zaitzkofen angereist. Seit langem ist es für unsere Priesterseminare der Bruderschaft zum löblichen Brauch geworden, jeweils am Guthirt-Sonntag ein Priorat zu besuchen, um so die freundschaftlichen Bande mit den Gläubigen zu pflegen und auf die Bedeutung der traditionellen Priesterausbildung hinzuweisen. Priester, Seminaristen und Brüder werden in unseren Familien gastfreundlich aufgenommen. Das levitierte Hochamt am Sonntag, das bei so vielen „Spezialisten“ mit seltener Prachtentfaltung gefeiert werden kann, ist krönender Höhepunkt des Besuches, der nach dem gemeinsamen Mittagessen mit einer Besichtigung von Wien ausklingt. Dabei erweist sich Herr Mag. Gerstner als äußerst kundiger Stadtführer, der unsere schwarzgewandete Schar rundum begeistert, die ihrerseits bei zahlreichen kamerabewaffneten Touristen Fotographierbegeisterung auslöst.

26. April 2015

Fast aus ganz Österreich treffen Drittordensmitglieder und ihr Präses, P. Schulz, zum Jahrestreffen in Jaidhof ein. Mögen die feierlichen Gottesdienste, die Vorträge über die Ziele des Drittordens und über die Spiritualität der hl. Theresia von Avila sowie die fröhliche Gemeinschaft die Terziaren in ihrem Eifer bestärken und die Liebe zu ihrer Berufung vertiefen.

1. Mai 2015

Seitdem im Jahre 2012 das in Gföhl geplante größte buddhistische Zentrum Europas durch eine Volksabstimmung abgelehnt wurde – zu deren Ergebnis auch die Bruderschaft wesentlich mitwirkte – wird alljährlich die gelobte Fußwallfahrt zur Kapelle „Maria Bründl“ durchgeführt. 18 Pilger machen sich heute nach dem Hochamt auf den zweistündigen Weg, um das Gelöbnis zu erfüllen. Eine Andacht mit der gesungenen Lauretanischen Litanei und einem „Te Deum“ bilden den Abschluss der Wallfahrt. Die Familie Ellinger-Reinberger sorgt anschließend mit guten Brötchen für die wohlverdiente Stärkung und das gesellige Beisammensein der Pilger.

14. Mai 2015

Die diesjährige feierliche Prozession zur Mariensäule am Hof in Wien mit der Erneuerung der Weihe Österreichs an die „Unbefleckte Mutter“ findet im dieser Tage stattfindenden Life Ball einen krassen Gegensatz. Sie wird so zu einem Sühneakt für die öffentliche und staatlich geförderte Zelebration des widernatürlichen Lasters, das in Wien in Form von Homo-Verkehrsampeln und Genderparolen in allen U-Bahnstationen allgegenwärtig geworden ist.

16. Mai 2015

Der Life Ball erreicht heuer einen neuen Höhepunkt an Gottlosigkeit und Lasterhaftigkeit in Österreich. Offen werden Gottes Gebote dem goldenen Kalb der Freiheit geopfert: „Freiheit wächst wo Regeln brechen“ lautet die Parole, was in einer Darbietung der Anbetung eines goldenen Stiergötzen seine Analogie findet. Am Tag nach der Erneuerung der Weihe Österreichs an die Immakulata gelingt es, kurzfristig eine Demonstration bei der Polizei anzumelden. So leistet heute eine kleine Gruppe von 25 Personen mit vierstündigem Rosenkranzgebet Sühne und legt öffentliches Glaubenszeugnis ab – unseres Wissens in Österreich das einzige –, indem mit zwei Transparenten dem sittenlosen Hedonismus die Lehre des heiligen Paulus entgegengehalten wird: „Was Conchita sagt ist Wurst!“ Der hl. Paulus sagt im Römerbrief 1,27“ – “Männer trieben Schamloses mit Männern und empfingen so die verdiente Strafe für ihre Verirrung.“

Neben vielen Schaulustigen und einigen verächtlichen Aktionen gibt es auch positive Ermutigungen: Etliche Passanten bringen ihre Dankbarkeit zum Ausdruck, und etwa zehn von ihnen schließen sich spontan der Kundgebung an. Lob und Dank der Immakulata!

Am gleichen Samstag pilgern in Kärnten 80 Wallfahrer hinter den wehenden Fahnen des Heiligsten Herzens Jesu und des Unbefleckten Herzens Mariä Rosenkranz betend zur Bergkirche Maria Hohenburg hinauf, begleitet von Militärdekan Mag. Lochner, P. Wilhelm und P. Banka. Beim Bildstock „MARIA HILF“ empfangen fünf Bläser der Kaiserjäger in altehrwürdiger Gebirgsjägeruniform die Pilger mit Marienliedern. Die Hl. Messe im alten Ritus zelebriert Militärdekan Mag. Lochner. In seiner beeindruckenden Predigt spricht er von Maria als dem Meisterwerk Gottes, von ihren Vorzügen und Tugenden, und dass sie der Schlange den Kopf zertreten wird. Diese Wallfahrt, zu der alljährlich Pilger aus mehreren Bundesländern eintreffen, darf auf eine schon 20-jährige Tradition zurückblicken.

17. Mai 2015

Zur kanonischen Visitation des Priorates Innsbruck führt mich die Reise ins (ehemals) heilige Tirol. Bei der Fahrt über den Brenner für die Sonntagsmesse in Brixen wird einem bewusst, wie die gewaltsame Abspaltung Südtirols für jeden echten Patrioten immer noch ein schmerzliches Ärgernis darstellt und die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung nicht gestorben ist.

23. Mai 2015

P. Wilhelm macht sich mit einigen ungarischen Gläubigen trotz regnerischer Witterung auf zur 47 km langen Fußwallfahrt von Budapest nach Esztergom. Ziel dieser traditionellen Wallfahrt ist die herrliche Kathedrale mit dem Grab von József Kardinal Mindszenty (1892-1975), um für die Bekehrung Ungarns zu beten. Esztergom ist zudem der Geburtsort von Stephan I., der hier im Jahre 1001 zum König gekrönt wurde. Möge der liebe Gott und die „Große Herrin Ungarns“ die flehentlichen Bitten der Wallfahrer erhören und diesem vom Kommunismus gedemütigten Land wieder zu einer hohen, katholischen Sendung am europäischen Kontinent verhelfen. 

25. Mai 2015

Gründung der MI in Graz – Am Fest der Unbefleckten Empfängnis 2013 begann P. Steiner mit seiner Gemeinde in Graz das Apostolat der Immaculata. Inzwischen haben die Gläubigen mehrere tausend Medaillen ausgeteilt, haben in Zweiergruppen viele Haushalte von Graz besucht. Dazu kommen noch die regelmäßigen Apostolatstreffen alle drei Monate. Auch andere Projekte wurden in diesen 18 Monaten gestemmt: Flugblätter am Grazer Hauptplatz verteilt, eine CD mit Weihnachtsliedern des Kirchenchors aufgenommen; ein Adventnachmittag mit Konzert hat viele neue Fremde in die Kirche gelockt ebenso wie das Sommertheater „Jedermann“.

Es ist nun an der Zeit, dem Apostolat eine offizielle Struktur zu verleihen. Zu diesem Zweck stellt Herr Benjamin Aepli aus Wil (CH) am heutigen Pfingstmontag die innerhalb der deutschsprachigen Priesterbruderschaft neu organisierte Militia Immaculatae (MI) vor. Anschließend weihen sich vor dem ausgesetzten Allerheiligsten 30 Gläubige in der Ganzhingabe als Laienapostel der Unbefleckten, um Graz, die Steiermark und Österreich für den Christkönig zu gewinnen. Ein großer Tag: Die MI ist nun auch in Österreich offiziell gegründet. Möge Maria uns als Werkzeuge in ihren Händen gebrauchen! Es lebe die Immaculata!

4. Juni 2015 – Fronleichnam

Über 600 Gläubige nehmen an unseren drei Fronleichnamsprozessionen in Brünn, Jaidhof und Salzburg teil, die wir alle bei schönstem frühsommerlichen Wetter zur Verherrlichung unseres eucharistisches Erlösers und Königs der Liebe abhalten dürfen.

Neben aller Festtagsfreude erleben die Gläubigen in Jaidhof noch einen weiteren denkwürdigen Höhepunkt. Das zweieinhalbstündige klassische Bühnenstück „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ übertrifft punkto Professionalität und Spielfreude des Pelagia-Ensembles wohl die kühnsten Erwartungen, was die 310 Gäste – darunter viele Auswärtige – mit lebhaftem Applaus würdigen. Nicht minder erfolgreich gestalten sich die Aufführungen in Graz, Schärding und Klagenfurt.

4.-7. Juni 2015 – Familientreffen

Mit exakt 100 Teilnehmern am Familientreffen ist selbst das große Schloss Jaidhof nicht mehr in der Lage, alle Gäste zu beherbergen. Eine Familie nächtigt im Wohnwagen, eine andere in einer Pension. Das gute Wetter, die ausgezeichnete familiäre Atmosphäre und nicht zuletzt die tiefschürfenden und humorvollen Vorträge von P. Ludger Grün über das Geheimnis des Ehesakraments ließen die vier Tage zum bislang „schönsten Familientreffen“ werden.