Distrikt-Chronik • Juni - Oktober 2014

Quelle: Distrikt Österreich

Der österreichische Distriktobere der Priesterbruderschaft St. Pius X., Pater Stefan Frey, veröffentlicht in unregelmäßigen Abständen kurze Aufzeichnungen von seiner Arbeit und von Ereignissen im österreichischen Distrikt. Lesen Sie hier die „Distrikt-Chronik“ für den Monate Juni - Oktober 2014.

19. Juni

Der Schlossinnenhof von Jaidhof bildet das prachtvolle Ambiente für die heutigen Fronleichnamsfeierlichkeiten. Nach dem levitierten Hochamt, der Prozession zu Ehren des allerheiligsten Altarsakramentes und dem gemeinsamen Mittagessen steht erstmals zu Fronleichnam als besondere Attraktion eine Theateraufführung auf dem Programm. Jugendliche der KJB spielen unter Anleitung von Pater Steiner in meisterhafter Perfektion den tiefschürfenden Klassiker „Jedermann“ von Hofmannsthal und begeistern die rund 400 Zuschauer vollends.

19. – 22. Juni

Zum diesjährigen Familientreffen in Jaidhof sind 74 Personen angereist (34 Erwachsene und 40 Kinder), die das Schloss fast zum Bersten bringen. Pater Schreiber, Rektor unserer Schule in Wil, hält ein Erziehungsseminar („Starke Kinder brauchen starke Eltern“), das bei allen Teilnehmern auf warme Anerkennung und Dankbarkeit stößt. Und wenn schon ein Schulrektor da ist, wird auch die Frage eines Schulprojektes in Österreich mit viel Interesse rege diskutiert.

28. Juni

Auch aus unserem Distrikt fährt eine stattliche Anzahl von Gläubigen nach Zaitzkofen zu den Priesterweihen, zumal einer der Neupriester, P. Szymon Banka, sein priesterliches Wirken in Österreich beginnen wird.

5. Juli

Ein seltenes Ereignis: Eine Karmelitin fliegt von Wien nach Bordeaux. Nach einjährigem Aufenthalt in Jaidhof tritt Sr. Maria Aneška heute in unseren Karmel in Eynesse in Südwestfrankreich ein. Auf verschlungenen Wegen hat sie die göttliche Vorsehung aus dem Karmel von Prag zur Priesterbruderschaft und jetzt schließlich in ein traditionelles Kloster geführt, wo sie ihre gottgeweihte Berufung im ursprünglichen und authentischen Sinn verwirklichen kann.

Sommer – Gott sei Dank sind den vielfältigen Sommeraktivitäten durchwegs schöner Erfolg beschieden – wie wir hoffen – nicht nur im natürlichen, sondern auch im übernatürlichen Bereich. Die beiden österreichisch-tschechischen Ferienlager für Buben und Mädchen verzeichnen mit 52 bzw. 42 Kindern Rekordbeteiligungen. Abenteuer und Freude an Gottes Natur, echte christliche Kameradschaft und Stärkung im Glauben sind die Schätze, welche den Kindern in froher Atmosphäre sozusagen spielerisch zuteil werden. Dasselbe trifft auch für die älteren Jugendlichen zu, die an den zwei Berglagern für Burschen und Mädchen sowie am Lager für tschechische Mädchen teilnehmen. Besondere Erwähnung verdient die große Fußwallfahrt nach Norditalien, an welcher unsere 22 jugendlichen Wallfahrer nicht nur die Heiligtümer zu Ehren des Hl. Pius X. besuchen und dort die hl. Messe feiern, sondern auch die wunderbare Lebensgeschichte unseres Patrons näher kennenlernen dürfen. 

Den vielen freiwilligen Helfern, die in selbstlosem Einsatz an diesem so wichtigen Jugendapostolat mitwirkten, sei mit einem innigen „Gott vergelt’s“ herzlich gedankt!

17 Personen nehmen schließlich an den thematischen Exerzitien über das hl. Messopfer, 14 tschechische Frauen an den ignatianischen Exerzitien in Jaidhof teil.

Insgesamt profitieren 183 Personen vom diesjährigen Sommerangebot. Möge bei allen der empfangene Segen für Zeit und Ewigkeit reiche Frucht bringen.

30. August

Zum 100. Todestag des Patrons der Priesterbruderschaft St. Pius X. konnte am 30. August eine Zweigniederlassung des Sarto-Verlags an den österreichischen Distriktsitz in Jaidhof gegründet werden. Damit wird unser Presseapostolat nun auch verstärkt in Österreich gefördert und zudem kann von manchen zeit- und kostensparenden Synergien profitiert werden, wie etwa der Webshop-Software des Verlags, die nun auch in Jaidhof zum Einsatz kommt.

4. – 7. September

Die Priesterbruderschaft streckt in Ungarn ihre Fühler aus. Pater Peter Papp, ein ostungarischer Priester aus der Nähe von Debrecen, der zweitgrößten Stadt Ungarns, hält sich seit drei Jahren im Priesterseminar Zaitzkofen auf, um sein Studium in traditioneller Theologie zu vervollständigen. Mit ihm besuche ich in Miskolc und in Debrecen zwei Gruppen von etwa je 20 Gläubigen. Wir feiern an beiden Orten ein feierliches Amt, P. Papp übersetzt die Predigt. Die Gläubigen äußern den innigen Wunsch, von der Priesterbruderschaft seelsorgerlich betreut zu werden. Was heute nur in sporadischen Abständen möglich ist, wird – so hoffen wir – später einmal Wirklichkeit werden. Das neu erwachende Interesse an der katholischen Tradition in Ostungarn findet im Zeugnis einer jungen Konvertitin schönen Ausdruck: „Ich bekenne, dass mein Glaubenswissen noch Mängel aufweist, bei meinem ersten Besuch der tridentinischen Messe aber wurde meine Seele tief erfasst, und ich habe erkannt, dass dies die wahre katholische Messe ist.“

In Budapest begehen wir am Sonntag die äußere Feier des Hl. Pius X.

17. – 20. September

Auch aus Kroatien erreichen uns lebhafte Rufe und Bitten. Seit drei Jahren machen unsere Patres in unregelmäßigen Abständen Besuche in diesem Land, in dem sich der katholische Glaube noch wesentlich besser erhalten hat als bei uns „im Westen“. Die Kirchen sind sonntags noch voll, und ein Pfarrer erzählte mir, er höre wochentags jeden morgen vor seiner Messe eine halbe Stunde Beichte. Leider bieten die Bischöfe allen Eifer auf, um die Kirche Kroatiens zu modernisieren und die traditionelle Liturgie zu unterdrücken.

Vor einem Jahr hat sich uns ein junger Diözesanpriester, P. Marko Tilošanec, angeschlossen und bereitet sich in Zaitzkofen, ähnlich wie P. Papp, auf den Eintritt in die Priesterbruderschaft vor. Bereits bekunden weitere Priester die gleiche Absicht. Mit P. Tilošanec habe ich die Freude, dieses Land kennenzulernen, mich mit einigen Priestern und einer Gruppe von beherzten Laien zu treffen, die eine Veranstaltung in einem Hotelsaal in Zagreb für den 19. September organisiert und die Werbetrommel kräftig gerührt haben. Alle Erwartungen übertreffend kommen 60 Personen zur hl. Messe und zum Vortrag, an den sich eine rege Diskussion anschließt. „Bitten Sie doch Ihre Gläubigen in Österreich um ihr Gebet, damit die Priesterbruderschaft bald auch in Kroatien präsent sei und ihr Apostolat aufbauen kann!“ – Gerne leite ich diese flehentliche Bitte unserer kroatischen Freunde an Sie weiter. Bereits sind gute Grundlagen für ein künftiges Wirken der Bruderschaft gelegt. Im Haus von Frau Kirchhöfer, einer treuen Gläubigen in der Nähe von Zagreb, in welchem wir Gastfreundschaft genießen, wird uns ein größerer Raum zum Nulltarif überlassen, in welchen wir eine Kapelle einrichten werden. Zudem ist die erste Ausgabe eines kroatischen Mitteilungsblattes erschienen und in großer Zahl verteilt worden. Auch ist – gleich wie in Ungarn – eine offizielle Homepage der Priesterbruderschaft in Vorbereitung, um in diesen Ländern unser Medienapostolat auszuweiten. Des weiteren soll in den kommenden Monaten der erste kroatische Exerzitienkurs stattfinden. 

Am Samstag kehrt P. Tilošanec mit zwei „Eroberungen“ nach Deutschland zurück, einem Bruderinteressenten für Zaitzkofen und einer Interessentin für das Schwesternnoviziat in Göffingen. Deo gratias!

20. September

Unser neuer Bruder, Br. Simonas Šimanskis, trifft in Jaidhof ein. In den kommenden Tagen wird Br. Thomas nach Berlin übersiedeln und im Gegenzug Sr. Maria Patricia ihre sieben Sachen von Berlin nach Jaidhof mitbringen.

3. – 5. Oktober

34 Jugendliche kommen zum KJB-Treffen nach Jaidhof, doppelt so viele wie im vergangenen Jahr! Gebe Gott, dass dieser Aufwärtstrend anhalte! Vorträge von P. Steiner über die ignatianischen Exerzitien führen ein in die Geschichte und die Bedeutung dieses so „überaus wirksamen und sicheren Hilfsmittels für das ewige Heil“ (Pius XI.) und bereiten die Jugendlichen auf den Apostolatseinsatz vom Samstagnachmittag vor: An alle Haushalte von Gföhl und Jaidhof wurden Exerzitienflyer verteilt in Verbindung mit einer freundlichen Einladung zum Besuch eines Exerzitienkurses auf Schloss Jaidhof. 

5. Oktober

Bei herrlichem Herbstwetter begehen wir unsere nationale Wallfahrt nach Mariazell, die ganz im Zeichen des Jubiläumsjahrs des hl. Pius X. steht. P. Schulz überrascht uns in seinem Vortrag mit hochinteressanten geschichtlichen Fakten über den heldenhaften Kampf unseres Patrons gegen den Modernismus, während in der Predigt zum silbernen Priesterjubiläum von P. Wilhelm Pius X. als Vorbild priesterlicher Vollkommenheit vorgestellt wurde. 

Die sehr geräumige Jufa-Sporthalle, die guten Parkmöglichkeiten, der wunderschöne Prozessionsweg von St. Sebastian nach Mariazell und nicht zuletzt die günstige Miete lassen den neuen Veranstaltungsort als in jeder Beziehung vorteilhaft erscheinen.

5. – 11. Oktober

P. Matthias Grün predigt in Jaidhof die Eintrittsexerzitien für die neun neuen Seminaristen und vier Bruderpostulanten sowie für zwei Vorseminaristen und drei Priester. Vier zukünftige Semianristen stammen aus unserem Distrikt: zwei Österreicher, ein Ungar und ein Tscheche.