Distrikt-Chronik • Juni - Oktober 2015

Quelle: Distrikt Österreich

Der österreichische Distriktobere der Priesterbruderschaft St. Pius X., Pater Stefan Frey, veröffentlicht in unregelmäßigen Abständen kurze Aufzeichnungen von seiner Arbeit und von Ereignissen im österreichischen Distrikt. Lesen Sie hier die „Distrikt-Chronik“ für die Monate Juni - Oktober 2015.

11. Juni: Unser neuer Internetauftritt

Heute startet die neue Website des österreichischen Distrikts, die nach dem Muster der amerikanischen Websites der FSSPX aufgebaut ist. Bald schon hören wir begeisterte Echos der Leser.

5. Juli: Primiz in der Mozartstadt

P. Joseph Stannus feiert in Salzburg im Park unseres Grundstücks seine „Heimatprimiz“. Zwar stammt er aus Kanada, er ist indes „Wahlsalzburger“ geworden, ließ er sich doch vor sieben Jahren als Philologiestudent in der Mozartstadt nieder. Die Open-Air-Primiz findet unter der glühend brennenden Sonne bei 38° C statt und erinnert alle Teilnehmer, dass unser persönliches Opfer aufs innigste mit dem Priestertum und der hl. Messe verbunden ist. 

Pater Schmidberger, Regens unseres Seminars Zaitzkofen, hält die Festpredigt. Vom Stufengebet ausgehend erklärt er die Bedeutung der einzelnen Teile der Hl. Messe und gibt jeweils eine erbauliche Anwendung auf das Priestertum und das priesterliche Leben.

Juli / August: Diverse Ferienlager für Kinder und Jugendliche

Die Patres Wilhelm, Steiner, Kucírek, Jeindl und Cekavý kümmern sich mit großer Hingabe in fünf verschiedenen Lagern für das leibliche und seelische Wohl unserer jungen Generation. Rund 140 Kinder und Jugendliche nutzen das Ferienangebot der FSSPX in Österreich.

12. – 25. Juli: Ferienlager für Buben in Jaidhof

200 Jahre Don Bosco – das muß gefeiert werden! Und gibt es einen idealeren Patron für ein Bubenlager als den Jugendapostel von Turin? Mit frohem Sinn erfüllt dieser Heilige tatsächlich das Ferienlager. Predigten und ein Theaterstück über sein Leben zaubern das Charisma dieses Heiligen in die Herzen der Kinder und Jugendlichen. 

45 Buben aus Österreich und Tschechien sorgen für Leben in den alten Gemäuern des Schlosses Jaidhof. Trotz der anhaltenden, brütenden Hitze von über 30 Grad sind die Jungs nicht zu bremsen. Ob am Fußballplatz oder bei Wald- und Wiesenspielen: es geht lebhaft und munter zu. 

Vormittags steht jeweils zuerst das religiöse Element im Vordergrund. Die Hl. Messe mit Predigt, der Katechismusunterricht sowie das Einüben des Chorals, des Ministrierens und des Theaterstückes über Don Bosco standen auf dem Programm. Die wahrhaft religiöse Bildung bei Ferienlagern der Priesterbruderschaft St. Pius X. ist sicher einzigartig im Vergleich zu anderen Ferienlagern. 

Die beiden leitenden Patres Wilhelm und Cekavý werden von vier Seminaristen, unter ihnen zwei Diakone, sowie mehreren Laienbetreuern unterstützt, die viel Eifer und Engagement zeigen, und dementsprechend gelingt das Lager heuer auch außerordentlich gut. Der tschechische Koch mit seinen zwei Helferinnen sorgt darüberhinaus aufs beste für das leibliche Wohl. Vergelt´s Gott allen Helfern!

Ein edler Spender ermöglicht am Freitag vor dem Ende des Ferienlagers den Besuch der Karl May –Freilichtbühne im Gföhler Wald. Die gelungene Vorstellung bei sommerlicher Abendstimmung ist natürlich ein Erlebnis ersten Ranges, das den Buben in Erinnerung bleiben wird. 

Es wäre zu wünschen, dass noch viel mehr Kinder und Jugendliche zu den Ferienlagern nach Jaidhof kommen. Der Platz ist vorhanden. Möge das unser Gebetsanliegen schon für nächstes Jahr sein. Wir wollen doch den katholischen Glauben unter dem Patronat der allerseligsten Jungfrau Maria wieder zu neuer Kraft in den Seelen und in den Institutionen unserer Heimatländer erstehen lassen. Gott gebe es!

Drei weitere Ferienlager – in Jaidhof und in den Bergen (im Villgratental), für kleine und große Mädchen tschechischer und deutscher Sprache – sowie ein zweiwöchiges Wanderlager für Jugendliche nach Kroatien runden das Ferienangebot der FSSPX in Österreich ab. 

25. Juli: Abschluss der künstlerischen Ausmalung unserer Kirche in Graz

Die Sankt Thomaskirche wurde im Jahr 2009 von der Priesterbruderschaft St. Pius X. im neoromanischen Baustil neu errichtet, dazu auch ein Priesterhaus und ein Gemeindesaal. 

In den vergangenen Wochen wurde die 15 x 15 Meter große Turmvierung vom renommierten Augsburger Kunstmaler Hermenegild Peiker mit Szenen aus dem Leben des heiligen Thomas von Aquin verziert, der mit dieser Arbeit ein weiteres Meisterwerk seiner über 50-ährigen Karriere als sakraler Kunstmaler hinzufügt.

Die Kosten für die künstlerische Gestaltung belaufen sich auf ca. € 50 000, welche ausschließlich von Spenden der Kirchenbesucher von St. Thomas finanziert werden.

26. Juli – 2. August: Chorwoche an den Ufern der Moldau

Zur nunmehr 28. Chorwoche treffen sich in diesem Jahr 73 Jugendliche in Südböhmen ganz in der Nähe des mit uns befreundeten Zisterzienserklosters Hohenfurt (Vyšší Brod), in Rožmberk nad Vltavou, einem idyllischen Städtchen an den Ufern der Moldau. Das Ambiente ist kaum überbietbar: Die Jugendherberge ist in einem etwas höher gelegenen Schloss situiert, zur hl. Messe pilgert die junge Schar allmorgendlich zur Pfarrkirche des Dorfes, wo der Leiter der Chorwoche, Pater Leonhard Amselgruber, täglich die Messe zelebrieren durfte. Ein Anblick, der den Anwohnern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Der Pfarrer ist großzügig: kein Wunder, ist er doch mit den Patres von Hohenfurt befreundet, er liest selber ab und zu die alte Messe, und aus seiner Pfarrei wird im Oktober ein junger Mann ins Seminar Zaitzkofen eintreten! 

Höhepunkt der Chorwoche ist das Konzert in der wunderschönen Abteikirche in Vyšší Brod, die bis zum letzten Platz gefüllt ist. Den Rahmen des Programms bildeten verschiedene Stationen aus dem Leben Mariens, die u. a. in Werken von Salieri, Gjeilo, Schütz und Rathgeber musikalisch verarbeitet wurden. Das Herzstück des marianischen Programms, das Stabat Mater des tschechischen Komponisten Josef Bohuslav Foerster, ragte als größeres Werk mit seinen innigen Melodien über den Schmerz der Gottesmutter unterm Kreuz  besonders hervor. Als abschließenden Gruß an die Himmelskönigin erfüllte zuletzt das russische Ave Maria von Rachmaninoff die Hallen der eindrücklichen Kirche.

Mit dem gelungenen Konzert hat auch dieses Jahr die Chorwoche wieder ihre Mission erfüllt, nämlich das Singen und Musizieren geistlicher Musik als Ausdruck unseres Glaubens zur Ehre und Verherrlichung Gottes.

28. – 30. August: Fußwallfahrt nach Mariazell

30 Pilger marschieren in drei Tagen zur Magna Mater Austriae. Mit dem täglich gebeteten Rosenkranz-Psalter sowie vielen Liedern und Litaneien können sie für unsere arme Christenheit und in allen persönlichen Anliegen gewiss viele Gnaden vom Himmel herabrufen.

17. – 22. August: Thematische Exerzitien in Jaidhof (Lukasevangelium)

30 Männer und Frauen nehmen an diesem von P. Jean Dominique O. P. und P. Frey gepredigten Kurs teil.

7. – 12. September: Exerzitien für tschechische Frauen in Jaidhof

Diesmal nehmen bloß sieben Frauen an den tschechischsprachigen Exerzitien teil, die wie üblich von den Patres Stritzko und Kucírek gepredigt werden.

21. – 23. September: Priestertreffen des Distrikts mit Priesterfreunden in Jaidhof

Je ein Priester aus Tschechien und aus Österreich nimmt die Einladung zum Priestertreffen in Jaidhof an, das alljährlich im September mit den Priestern des Distrikts stattfindet. Obwohl etliche Priester mit der FSSPX freundschaftlich verbunden sind, was sich in privaten Kontakten und Bücherbestellungen beim Sarto-Verlag zeigt, scheuen sich doch die meisten, öffentlich aufzutreten, aus Furcht, denunziert zu werden und dann Repressalien zu erdulden. Die Verfolgung der Tradition ist immer noch sehr stark.

4. Oktober: Nationalwallfahrt der FSSPX nach Mariazell

Über 400 Gläubige kommen zur diesjährigen, in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlichen Nationalwallfahrt nach Mariazell. Genau 40 Jahre nach dem Besuch von Erzbischof Lefebvre beehrt uns erstmals wieder ein Generaloberer der FSSPX mit seiner Anwesenheit. Der Anlass ist ja auch entsprechend bedeutungsvoll: Das 100-jährige Jubiläum der Weihe Österreichs an das Heiligste Herz Jesu und die Erneuerung derselben soll doch mit möglichst großer Feierlichkeit begangen werden, was mit dem Pontifikalamt des Generaloberen zu Ehren der Rosenkranzkönigin durchaus gegeben ist. 

 Nicht minder denkwürdig und bewegend ist der Weiheakt im Rahmen der Sakramentsandacht und die anschließende Prozession von St. Sebastian zur Basilika der Magna Mater Austriae. Leider fehlt nicht ein Wermutstropfen, und auch dies gehört zum außerordentlichen Charakter dieser Wallfahrt. Der Superior von Mariazell verwehrte uns vor einigen Tagen erst kategorisch den Zutritt zur Basilika und sogar auch zum Vorplatz, obwohl wir uns schon frühzeitig angemeldet haben. So halten wir die Schlussandacht auf dem Platz der Mittelschule mit Sicht auf das Marienheiligtum, ohne daran zu zweifeln, dass die große Mutter Österreichs die Gebete aus den vielen flehenden Herzen nicht weniger gut hört und erhört.

4.–10. Oktober: Ignatianische Exerzitien für die neuen Seminaristen in Jaidhof.

11 neue Seminaristen aus neun verschiedenen Ländern treten heuer ins Priesterseminar in Zaitzkofen ein: zwei Deutsche, zwei Tschechen, ein Österreicher, ein Ungar, ein Pole, ein Litauer, ein Russe, ein Franzose und ein Südafrikaner. Zu unserer Freude kommen also vier aus unserem Distrikt. P. Matthias Grün, der Leiter des Spiritualitätsjahrs, des ersten Studienjahres der „Neuen“, predigt ihnen in Jaidhof die Eintrittsexerzitien.