Maria Schnee

Quelle: Distrikt Österreich

Maria Schnee - Santa Maria della Neve

Kirchweihe der Basilika Santa Maria Maggiore 1568 durch den heiligen Papst Pius V. 

Den Hintergrund des Festes der Einweihung der Kirche Maria Schnee bildet eine Legende, die besagt, dass ein nächtlicher Schneefall im heißen Monat August den Bauplatz für die geplante Marienkirche auf dem Esquilin anzeigte: Ein römischer Patrizier namens Johannes wollte seinen Besitz der Muttergottes schenken und träumte von einem Hügel, den Schnee bedeckte.

Dazu hörte er eine Stimme, die zu ihm sprach: „Dort errichte mir eine Kirche!“ Johannes begab sich zum Papst und erfuhr von diesem, dass er dasselbe geträumt hatte. Da wurde dem Heiligen Vater gemeldet, es sei Schnee auf dem Esquilin gefallen. - Die Marienkirche wurde durch den häresieverdächtigen Papst Liberius, der im Anschluss an die ununterbrochene Kette heiliger Päpste seit Petrus regierte, 358 eingeweiht.

Das Gebäude der Marienkirche aus dem 4. Jahrhundert wurde im Gedenken an das dritte ökumenische Konzil von Ephesus 431, das die Gottesmutterschaft Mariens ausdrücklich anerkannte, durch einen prächtigen Neubau, nämlich Sancta Maria Maior, Santa Maria Maggiore, ersetzt. Diesen weihte der heilige Sixtus III. (432 - 440) an einem 5. August ein. Der heilige Pius V., dessen Gebeine in eben dieser Kirche ruhen, nahm das Fest der Einweihung der Kirche Maria Schnee 1568 in den römischen Festkalender auf. - Groß Sankt Marien ist die Stationskirche am ersten Sonntag im Advent, an Heiligabend und bei der ersten und der dritten Weihnachtsmesse, am Festtag des Lieblingsjüngers Johannes, am Karmittwoch und am Ostersonntag sowie mittwochs in den Quatemberwochen. Sie ist eine der vier Patriarchalkirchen Roms neben Sankt Peter, Sankt Paul vor den Mauern und der Lateranbasilika.

Am 24. Mai 2003 fand in Santa Maria Maggiore die erste Feier der hl. Messe im überlieferten Ritus in einer päpstlichen Basilika nach etwa drei Dezennien der liturgischen Verwüstung statt. Das Pontifikalamt wurde sozusagen über den Reliquien des heiligen Papstes Pius V. zelebriert, der den Priestern auf ewig das Recht zugesprochen hat – auf den Zorn der Apostelfürsten Petrus und Paulus hin - diesen Ritus zu feiern. Der Zelebrant, Kardinal Castrillón Hoyos, verkündete während der Predigt, dass die traditionelle Messe zu den anerkannten Riten [!] der Kirche gehöre. Von Abschaffung oder Verbot war nicht die Rede.