Nationales Drittordenstreffen 2015

Gesamttreffen des Dritten Ordens der Priesterbruderschaft St. Pius X. des österreichischen Distrikts 24. - 25. April 2015 in Jaidhof
Dr. Inge Urban
30 Terziare, Postulanten und Freunde aus allen Bundesländern nahmen am Treffen in Jaidhof teil. Der Beginn war um 13 Uhr mit einer Begrüßung durch unseren Destriktoberen Pater Frey und dem gemeinsamen Mittagessen. Da unser Präses Pater Schulz am Tag davor seinen 60igsten Geburtstag gefeiert hatte, wünschten auch wir Ihm Gottes reichsten Segen.
Drittordensleben in der Welt von heute
Um 16 Uhr war der Vortrag von P. Waldemar Schulz zum Thema Drittordensleben in der Welt von heute.
Zunächst muss das Ziel feststehen und das bestimmt die Handlung. Das Ziel muss im Kopf sein und wird als Letztes erreicht.
Der Erzbischof hat die eigene Heiligung und die jener Personen die dem Mitglied anvertraut sind als Ziel und Zweck der Gründung vorgegeben.
Wenn die eigene Heiligung fortschreitet, leuchtet Christus aus dieser Person und sie wirkt somit missionarisch.
Hl. Messe und Anbetung
Nach diesem erhebenden Vortrag feierte P. Wilhelm das Hl. Messopfer und anschließend war eine Sakramentsandacht: hl. Stunde mit Rosenkranz.
Priesterseminar der Film
Beim Abendessen um 19 Uhr bereitete uns P. Frey auf eine Überraschung vor. Vorgesehen war ein Film über Unsere Liebe Frau von Quito. Wir sahen jedoch den ganz neuen und äußerst professionell gemachten Film über die Priesterausbildung im Seminar Herz Jesu in Zaitzkofen. Ich glaube jeder war über die Schönheit und Würde des Priesteramtes zutiefst beeindruckt. Die Menschen heute wissen davon nichts mehr; der Priester als alter Christus, der das Opfer darbringt, die Sakramente spendet und die Seelen heiligt. Ein außergewöhnlich schöner Film, der weite Verbreitung verdient.
Das kirchliche Abendgebet, die Komplet, beschloss diesen Segensreichen Tag.
Der Weg zur Heiligkeit gemäß der Hl. Theresia von Avila
Der Sonntag begann um 7 Uhr mit Kaffee und um 7.30 Vortrag von P. Frey „Zum 500 Geburtstag der Hl. Theresia von Avila“
Die Hl. Theresa ist die erste Frau die zur Kirchenlehrerin erhoben wurde. Ihr Werk zählt zur Weltliteratur.
Ihr Weg zur Heiligkeit verlangt unglaublichen Mut, eine geistliche Bergbesteigung. Er vollzieht sich in drei Etappen: Reinigung Erleuchtung und Einigung. Auf diesem Weg gibt es viele Stolpersteine und steile Felswände. Die menschliche Seele vergleicht Theresa mit einer Burg mit vielen Zimmern und im 7. Zimmer wohnt Gott. Diese Burg leuchtet wie ein reiner Kristall. Eine dieser steilen Felswände ist nach der Reinigung das 3. Zimmer; die dunkle Nacht der Sinne. Hier erfolgt für den Voranschreitenden eine Krise oder Prüfung, wie für den reichen Jüngling, der zwar alle Gebote hält, doch den Worten Jesu, Alles zu verkaufen und an die Armen zu geben um einen Schatz im Himmel zu haben, nicht folgen kann (Matth.19, 16). Diese Krise bringt den Übergang vom aszetischen Leben zum mystischen Leben (Mystik = Gott greift ein). Die Nacht der Sinne ist die Trockenheit im Gebet, um hier nicht zu scheitern rettet nur Demut und Hingabe an den Willen Gottes. Nach der Erleuchtung ist noch die Steilwand die Nacht des Geistes. Stolpersteine sind auch fehlender Glaube, Menschenfurcht, mangelnder Mut, Widerstand der Welt.
Sedisvakanztheorie: bestenfalls reine Theorie
Zum Abschluss kam P. Frey noch auf die Sedisvakanz-Theorie zu sprechen. Die Vertreter dieser Theorie behaupten der derzeitige Papst sei kein gültiger Papst, weil er Häretiker sei. Nun ist es aber unmöglich für diese zwei Annahmen einen Beweis zu erbringen. Zur Frage ob die Häresie den Verlust des Papstamtes zur Folge hat, gibt es keine verbindliche kirchliche Lehre. Man beruft sich dabei auf den hl. Robert Bellarmin, doch diese Ansichten nennt er selbst Hypothesen.
Gestärkt in den Alltag
Um 9 Uhr das Heilige Amt. Den Abschluss bildete das Mittagessen mit anschließendem Reisesegen von P. Frey.
Reich beschenkt und gestärkt für unser christliches Leben in der heutigen Welt traten wir die Heimreise an. Es wäre schön wenn mehr Gläubige diese Stärkung im Glauben und diese Gnaden erleben würden!
Ein großes Vergelt‘s allen Patres und im Hintergrund am Treffen Beteiligten!