Osterbotschaft 2025 des Distriktoberen P. Johannes Regele

Quelle: Distrikt Österreich

Figur des Auferstandenen am Hochaltar der Jesuitenkirche St. Michael in Steyr

Hochwürdige Mitbrüder, ehrwürdige Brüder und Schwestern im Ordensstand, liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Es war in der hochheiligen Osternacht des Jahres 387 in der Stadt Mailand. Der hl. Bischof und Kirchenvater Ambrosius taufte in dieser Ostervigil den hl. Augustinus, dessen Sohn Adeodatus und dessen Freund Alypius. Nach der Taufe sollen Ambrosius und Augustinus in einem begnadeten Augenblick, voll heiliger Begeisterung, begonnen haben, aus ganzem Herzen und ganzer Seele das Te Deum abwechselnd zu singen. So der Ursprung dieses Lobgesangs. Es ist ein wunderbarer Gesang, der an keinem Osterfest fehlen darf.

Diese Begebenheit - ob sie sich nun genauso zugetragen hat, oder nicht  spielt keine Rolle - ist sie doch eine kräftige Erinnerung an uns, in wahrer Osterfreude, Dankbarkeit und Zufriedenheit zu leben.

Sind wir frohe, dankbare und zufriedene Katholiken, Menschen, die ganz hingegeben, den Willen Gottes erfüllen und den auferstandenen Herrn preisen? Das wünsche ich uns allen. Mehr Freude, mehr Dankbarkeit, mehr Zufriedenheit. Das ist kein frommes Geschwätz, sondern eine ernste Frage der Gewissenserforschung! Wo haben wir unser Herz, wenn wir nicht froh, dankbar und zufrieden sind? Da trennt uns etwas von Gott! Das darf aber nicht sein! Dann können wir kaum richtig und tief Ostern feiern.

Wir stehen im Heiligen Jahr 2025. Es ist ein Jahr besonderer Gnaden für einen jeden von uns und die ganze heilige Kirche. Setzen wir Gott keine Hindernisse, setzen wir der Gnade keine Hindernisse. Das ist unser großes, altes Problem!  Und in diesem Sinne darf ich wieder einmal mein Osterlied zitieren, das ich so gerne habe:

Das Grab ist leer, der Held erwacht,
der Heiland ist erstanden!
Da sieht man seiner Gottheit Macht,
sie macht den Tod zuschanden.
Ihm kann kein Siegel, Grab, noch Stein,
kein Felsen widerstehn;
schließt ihn der Unglaub selber ein,
er wird ihn siegreich sehn.
Alleluja!

Selbst die Ungläubigen werden Jesus siegreich sehn, werden der Gottheit Macht siegreich sehen. Bekehren wir uns immer wieder zum Auferstandenen, bekennen wir Ihn, lieben wir Ihn! Lassen wir uns die Gnaden von Ostern nicht entgehen, in aller Freude, Dankbarkeit und Zufriedenheit.  Leben wir dieses neue Leben in Christus, von dem der hl. Paulus uns sagt: "Wir sind also durch die Taufe auf den Tod mit Ihm begraben. Wie aber Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferstanden ist, so sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln."(vgl. Röm 6, 4).

Beten wir zum Osterfest im Heiligen Jahr viel für die Bischöfe und Priester in der ganzen Kirche; beten wir, dass alle Institutionen der Kirche dem heiligsten Willen Gottes gehorchen und auch wieder zu einer normalen kirchlichen Ordnung zurückkehren, zu jeder herrlichen Ordnung und Einheit, wie sie früher einmal üblich war und das Apostolat fruchtbar macht. Und erneuern wir unsere römische Gesinnung, in Taten! Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam!

Ein gesegnetes, hochheiliges Osterfest!

P. Johannes Regele

Distriktoberer von Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien und Kroatien

Jaidhof, am 19. April A. D. 2025, Karsamstag