Patrozinium und Nachprimiz in der Minoritenkirche Wien

Quelle: Distrikt Österreich

Am Montag, den 5. August, feierten wir das Patrozinium unserer Minoritenkirche – und es war eine ganz besondere und außergewöhnlich schöne Feier.

Das Patrozinium der Wiener Minoritenkirche „Maria Schnee“, wurde mit einem levitierten Hochamt im Wiener Eigenritus, dem sog. Fünfherrenamt, festlich begangen.  An diesem Tag waren aber nicht nur fünf, sondern sogar sechs geistliche Herren, bekleidet mit dem Ornat, im Altarraum. Das hatte einen besonderen Grund, denn wir feierten nicht nur das Patrozinium, sondern auch eine Nachprimiz. Bei Primizfeiern aber gibt es ein besonderes Privileg: dem Zelebranten „assistiert“ ein höhergestellter Kleriker, der „Presbyter assistens“, in unserem Fall war es der hochwürdige Distriktobere P. Johannes Regele. 

Der Zelebrant des Hochamtes war P. Máté Kopácsi, ein Neupriester aus unserem Distrikt, der im vergangenen Juni die Priesterweihe empfangen hatte. Er wurde am 15. Dezember 1995 in Ajka, Ungarn, geboren. Schon als Kind hatte er den Wunsch, Priester zu werden und trat daher nach der Matura in das Priesterseminar der Erzdiözese Veszprem ein. Nach zwei Jahren wurde er zum Auslandstudium nach Deutschland geschickt, wo er die Priesterbruderschaft St. Pius X. kennenlernte und im Jahr 2020 in das Priesterseminar Zaitzkofen wechselte. P. Kopácsi ist der erste ungarische Priester in unserem Distrikt und so zog zu Beginn der Liturgie mit dem Klerus und den Ministranten auch die ungarische Fahne in die Kirche ein.

Beim Fünfherrenamt assistierten dem Neupriester P. Michal Frej und P. Daniel Östör, sowie als Alkolyten P. Klaus Wilhelm und Diakon Klaus Rumpl. Letzter stammt aus der Steiermark und wird voraussichtlich, so Gott will, im nächsten Jahr die Priesterweihe empfangen. Drei weitere Priester assistierten im Chor. 

Sehen Sie hier einige Fotos von der Feier:

Die Festpredigt hielt der Obere unseres Distrikts, P. Johannes Regele, und er wies zu Beginn seiner Predigt darauf hin, dass mit jeder Weihe eines traditionellen Priesters dem Kampf, den der Gründer der Priesterbruderschaft St Pius X., Erzbischof Marcel Lefebvre, für die überlieferte Heilige Messe führte, ein neuer Sieg zuteil wird. Er war es, der den Kampf für die Tradition gewonnen hat, ein Kampf, in dem er so standfest, aber auch so voller Liebe war.

P. Regele betonte weiters, dass das priesterliche Leben ein Kreuzweg ist, weil der Priester direkt in der Nachfolge Christi steht, hineingenommen in das Geheimnis des Kreuzes. Der Priester muss ein Mann des Gebetes sein, zu dem die Gläubigen ihre Anliegen bringen können und auch sollen, sie sollen ihn um das Gebet bitten, das er im Hl. Messopfer zum Altare Gottes trägt. Der Distriktobere bat aber auch die Gläubigen ganz besonders um ihr Gebet in dieser, unserer schwierigen und trostlosen Zeit. Die Priester sehen sich außergewöhnlich heftigen Anfechtungen gegenüber, daher sollen wir unsere Seelenhirten ganz besonders auch dem Schutz der Gottesmutter empfehlen. Die Minoritenkirche ist ein besonderer Gnadenort, sie ist der Gottesmutter geweiht und als Tochterkirche des großen römischen Marienheiligtums, Santa Maria Maggiore, darf sie sich auch aller Gnaden des großen römischen Heiligtums erfreuen. Sie ist daher ein herausragender Ort, an dem wir für unsere Priester beten können und sollen. 

Am Schluss der Liturgie wurde ein Gebet für die Italienische Kongregation zu ihrem Patronatsfest verrichtet, das uns handschriftlich überliefert ist: 

Musikalisch umrahmt wurde die feierliche Liturgie zum Patronatsfest durch die Zweistimmige Messe von Erich J. Kaufmann sowie durch Trompetenweisen, die der Rektor der Minoritenkirche, P. Elias Stolz, spielte. 

Nach Abschluss der feierlichen Liturgie spendete der Neupriester den Primizsegen allen anwesenden Gläubigen und auch vielen Gästen, die sich gerade in der Kirche befanden, auch sie waren nach vorne geeilt, um diesen besonderen Segen zu empfangen, für den sich frühere Generationen sogar Schuhsohlen durchlaufen mussten. Wir wünschen P. Máté Kopácsi Gottes reichen Segen für seinen Lebensweg als Priester und empfehlen ihn ganz besonders dem Schutz der „Magna Domina Hungarorum“, der Gnadenmutter Ungarns, seines Heimatlandes.

Zum Fest „Maria Schnee“ lesen Sie bitte auch:
https://fsspx.at/de/news/das-fest-maria-schnee-am-5-august-46623

Hier finden Sie das Video von der Festpredigt:
https://fsspx.at/de/video/patrozinium-und-nachprimiz-der-wiener-minoritenkirche-99100