Drittorden: Rundbrief Nr. 58

Quelle: Distrikt Österreich

58. Rundbrief für den Dritten Orden der Priesterbruderschaft St. Pius X. im österreichischen Distrikt

Gelobt sei Jesus Christus!

Liebe Mitglieder, Postulanten, Interessenten und Freunde des Dritten Ordens vom hl. Pius X.!

Wir stehen kurz vor dem hl. Weihnachtsfest. Heuer ist es ein besonderes Weihnachtsfest: Vor genau 800 Jahren hat der hl. Franz von Assisi zum ersten Mal eine Weihnachtkrippe gebaut. Seit Jahrhunderten sind die Weihnachtkrippen nicht mehr wegzudenken. Sie laden uns in einer besonders liebenswürdigen Weise ein, das hochheilige Geschehen der Geburt Christi zu betrachten. Auf den hl. Franziskus geht unsere Wiener Minoritenkirche zurück. Im Jahr seiner Stigmatisierung 1224 kamen nach der Überlieferung die ersten Minoriten nach Wien und haben dort, wo jetzt unsere Kirche ist, das erste Gotteshaus und Kloster erbaut. Der hl. Franziskus ist auch für die Entstehung und Entwicklung der Dritten Orden von höchster Bedeutung.

Der Gründer unserer Bruderschaft, Erzbischof Marcel Lefebvre, hat in einer ganz wunderbaren, tiefen Weise über das Geheimnis von Weihnachten immer wieder gepredigt. Ich möchte Ihnen für die kommende Weihnachtszeit drei Zitate zu Ihrer Betrachtung mitgeben, sie sind ganz wertvoll: „Beachten Sie wohl, wie das Evangelium die Tatsache betont, dass das Jesuskind wirklich in eine Krippe gelegt wurde, in einen Futtertrog für die Tiere. Die Kirche selbst findet Freude daran, uns die Umstände, unter denen Jesus geboren worden ist, im Einzelnen vor Augen zu führen. Es müssen Tiere dort gewesen sein. Wir singen in einem Responsorium in der Weihnachtsmatutin: O großes Geheimnis! Staunenswertes Wunder! Tiere sahen den neugeborenen Herrn in einer Krippe liegen. Tiere haben Jesus gesehen. Die Kirche will dadurch zu verstehen geben, dass Jesus nicht nur der Schöpfer, sondern auch der Herr ist. Alle Geschöpfe müssen ihm Ehre erweisen, sogar die vernunftlosen Geschöpfe. Und alles Fleisch wird schauen Gottes Heil (Lk 3,6). Das Fleisch der Menschen, das Fleisch der Vögel, das Fleisch der Fische wird unseren Herrn schauen (vgl. 1 Kor 15,39), denn er ist ihr Schöpfer und Herr. Jesus wollte also in einer Krippe geboren werden.“ (Marcel Lefebvre, Das Geistliche Leben)

Et verbum caro factum est: Dieser Satz ist das Größte, das Schönste, das man sich vorstellen kann, so predigte es unser Gründer. Dass Gott Fleisch geworden ist, Mensch geworden ist, einer von uns geworden ist, das ist das Wunderbarste von allem, das Außerordentlichste, was es geben kann. Und dann die wunderbare Geburt in Bethlehem! Erzbischof Lefebvre ermuntert uns, uns nach Bethlehem zu begeben, zur Krippe und erwägen, was bei der Geburt Jesu geschehen ist. Ein Geheimnis der Liebe!

„Und wenn wir auch nur ein klein wenig über die Persönlichkeit Jesu nachdenken, so sind wir völlig verblüfft und verfallen in Bewunderung. Wir stehen da vor dem größten und schönsten Geheimnis, das die Menschheit je gesehen hat: Gott ist Mensch geworden. Denn es ist das Wort persönlich, also Gott selbst, der dieses Kind beseelt. Es gibt keine andere Person in diesem Kind. In ihm gibt es keine menschliche Person, es gibt nur die göttliche Person. So stehen wir vor dem menschgewordenen Worte Gottes, unter der Gestalt eines Kindes, eines Menschen. Aber besitzt dieses Kind wirklich das unendliche Wissen? Trägt dieses Kind die ganze Welt in Seinen Händen? Trägt es alle Kreaturen in Seinen Händen? Ist es wahrhaftig Schöpfer der Welt? Jawohl, es ist wirklich der Schöpfer der Welt. So haben wir es heute Nacht gesungen, als wir von der Allerheiligsten Jungfrau Maria sagten: „Quem totus non capit orbis in tua se clausit viscera, factus homo, Alléluia – Er, den die ganze Welt nicht fassen kann, hat sich in Deinem Schoße eingeschlossen und ist Mensch geworden, Alléluia!“ Die Welt kann tatsächlich Gott nicht fassen; Gott ist es, der die Welt fasst und sie übersteigt, weil sie Seine Schöpfung ist. Also ist dieses Kind da in der Krippe, von Tieren umgeben, von zwei bescheidenen Menschen – Maria und Joseph – umgeben, das Wort Gottes. Er, der die ganze Welt in Seinen Händen hält. Er, der sie erschaffen hat. Er ist es, der sie retten will. Er ist es, der sein Blut zur Rettung der Menschen opfern will.“ (Erzbischof Lefebvre, Predigt 25.12.1976)

Liebe Terziaren, pflegen Sie in der Weihnachtszeit, die eine große Gnadenzeit ist, gut Ihr geistliches Leben, besonders auch das Innere Gebet. Bei allem apostolischen Eifer, allen guten Aktivitäten braucht es immer wieder diese Rückkehr zur Stille im Gotteshaus, im eigenen Zimmer, um dann mit Gott allein zu sein und gut zu beten. Vernachlässigen wir unser geistliches Leben nicht! Hier wird unser Gründer auch sehr klar, hören wir auf sein Wort, seinen Rat!

„Diejenigen aber, die Jesus aufnehmen, sagt der hl. Johannes im Evangelium, sind die Kinder Gottes. Was haben wir selbst getan, meine lieben Brüder? Haben wir wirklich Jesus aufgenommen? Leben wir wirklich mit Jesus? Sind wir wirklich um unsere Seele, um unser Seelenheil besorgt? Denn dafür ist Jesus auf die Erde gekommen. Das war ja der Name, der Ihm gegeben wurde. Wie der hl. Erzengel Gabriel die Allerseligste Jungfrau Maria aufsucht, sagt er zu ihr: „Der, den du gebären wirst, wird der Retter der Welt sein.“ Und er wiederholt dasselbe Wort den Hirten: „Der, den ihr sehen werdet, ist der Retter der Welt.“ Salvator mundi. Er ist auch der salvator mundi für jeden Einzelnen von uns. Wir müssen die Kraft der Gnade und der Auferstehung Unseres Herrn Jesus Christus in unseren Seelen wirksam werden lassen. Seien wir dem Kommen Jesu gegenüber nicht gleichgültig. Eilen wir Jesus entgegen wie die Hirten. Nehmen wir Jesus auf, wie Maria Ihn aufgenommen hat. Erfüllen wir die Voraussetzungen, die notwendig sind, um Ihn würdig aufzunehmen. Jesus hat uns doch so geliebt.“ (Erzbischof Lefebvre, Predigt 25.12.1978)

Gnadenreiche und frohe Weihnachten Ihnen allen!

 

Liebe Mitglieder, Postulanten, Interessenten und Freunde des Dritten Ordens vom hl. Pius X.!

Am Wochenende, 20./21. April 2024 (Beginn 12.30 Uhr) findet wiederum ein Drittordenstreffen in Jaidhof statt. Seien Sie alle herzlich dazu eingeladen!

Themen: Der hl. Franz von Assisi und die Mission der Terziaren in der Kirche; Das Apostolatsfeld der Terziaren der Priesterbruderschaft St. Pius X.

Bitte melden Sie sich direkt in Jaidhof (am besten immer per Email: [email protected], sonst auch telefonisch: 02716 6515 27) oder über Ihren Seelsorger dazu an.

Es gibt seit einiger Zeit eine sehr schöne, neue Werbebroschüre über den Dritten Orden der Priesterbruderschaft St. Pius X. Sie haben sie sicher schon in Ihrem Priorat oder Ihrer Kapelle erhalten. Es ist eine Broschüre, die eine weite Verbreitung finden soll. Vielen Dank!

Mit meinen priesterlichen Segenswünschen!

Ihr P. Johannes Regele

Jaidhof, am 12. Dezember 2023