Fest Mariä Himmelfahrt

Quelle: Distrikt Deutschland

Die Lehre von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel ist ausdrücklich seit dem 4. bis 5. Jahrhundert bezeugt. Wohl seit dem 5. Jahrhundert wird auch das Fest der Entschlafung der Muttergottes zu Jerusalem begangen. Während es in Palästina im August gefeiert wurde, geschah dasselbe in Arabien und Ägypten im Januar.

Erst Kaiser Maurikios (582 - 602) legte als einheitlichen Termin für das oströmische Reich den 15. August fest. Im Frankenreich wurde daran anknüpfend seit dem 7. Jahrhundert am 15. August Mariae Himmelfahrt gefeiert, während man sich in Gallien zuvor an den Januar-Termin angeschlossen hatte. - Am 1. November 1950 verkündete Papst Pius XII. (1939 - 1958) die Aufnahme Unserer Lieben Frau mit Leib und Seele in den Himmel als unumstößlichen Glaubenssatz.

Als die Apostel zur Zeit des Königs Herodes Agrippa I. (41 - 44) in alle Welt hinauszogen, um das Evangelium zu verkünden, da begab sich Johannes (27.12., 6.5.) mit der Muttergottes wohl ins kleinasiatische Ephesus. Im Jahre 49 hielt er sich während des Apostelkonzils noch einmal in Jerusalem auf.  Offenbar begleitete Maria ihn. Sie soll im elterlichen Hause des Evangelisten Markus (25.4.), und zwar im Obergemach, dem Coenaculum, entschlafen sein. Ihre Grabstätte lag auf dem Ölberg.



Als die Apostel das Grab nach einigen Tagen noch einmal noch einmal öffneten, da fanden sie nur noch die Kleider der Verstorbenen als Zeugnis ihrer Anwesenheit vor und nahmen einen Duft wie von Blumen wahr (vgl. 21.12.). Es heißt auch, das Grab sei voller roter Rosen gewesen. Dies erstaunt um so weniger, wenn man bedenkt, daß Maria als Rose aus der Art des Jesse betrachtet wird  und als Rosa mystica (s. 31.5.). - Wenn die Muttergottes auch gestorben ist, so hatte der Tod doch keine Macht, ihre Seele dauernd vom Leibe getrennt zu halten.



Statt von Blumenduft ist gelegentlich auch von Blumen und Kräutern im Grab die Rede. Dies mag den Anlaß für die Kräuterweihe am 15. August gegeben haben, die sich während des frühen Mittelalters im Abendland verbreitete. Die zu Mariae Himmelfahrt geweihten Kräutersträuße werden im Haus aufgehängt, um Unheil abzuwenden, oder auch krankem Vieh ins Futter gemischt.



Mit dem 15. August beginnt der Frauendreißiger: Zahlreich Marienfeste fallen in die Zeit vom 15. August bis zum 15. September.