Die hl. Agnes von Rom

Quelle: Distrikt Österreich

Darstellung der hl. Agnes in der Kirche Sant'Agnese in Agone in Rom

Die hl. Agnes war das Kind einer christlichen adeligen Familie im 3. Jahrhundert in Rom. Im Alter von zwölf Jahren verlangte sie der Sohn des römischen Präfekten zur Frau, sie aber entgegnete, dass sie ihn nicht heiraten könne, weil sie bereits verlobt sei. Diese Antwort versetzte den Mann in Rage und er drängte sie, den Namen des Verlobten zu nennen. Agnes antwortete, ihr Verlobter sei Jesus Christus und sie habe Ihm die ewige Jungfräulichkeit gelobt.

Agnes wurde vor Gericht stellt, wo der Richter angesichts ihres jugendlichen Alters alles unternahm, um sie umzustimmen, jedoch alle Bitten und Drohungen halfen nichts. Sie wollte ihrem göttlichen Bräutigam treu bleiben und verweigerte die Rücknahme ihres Gelübdes. Nach langen Verhandlungen und verschiedenen Qualen – man versuchte auch, sie auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen - in denen sie wunderbar beschützt blieb, wurde das junge Mädchen schließlich von einem römischen Soldaten mit dem Schwert enthauptet. So starb sie auf dieselbe Weise, wie man die Lämmer damals schlachtete. Aus diesem Grund wird die hl. Agnes oft mit einem Lamm oder auch mit einem Schwert dargestellt.

Es ist anzunehmen, dass sie auf dem Marsfeld im Circus Agonalis, im Stadion, das ursprünglich von Julius Cäsar errichtet und von Kaiser Domitian monumental ausgebaut wurde, das Martyrium erlitt. Nach alten Überlieferungen geschah dies im Jahr 304. An dieser Stelle entstand im Auftrag von Papst Innozenz X. in der zweiten Hälfe des 17. Jahrhunders die prächtige Basilika Sant’Agnese in Agone an der Piazza Navona in Rom. Allerdings sind an diesem Ort schon seit mindestens dem 8. Jahrhundert eine Kirche und ein Kloster zu Ehren der hl. Agnes bezeugt.

Kaiser Konstantin erbaute vor dem Jahr 327 auf Bitten seiner Tochter Konstantina über dem Grab der hl. Agnes, die in einer Katakombe vor den Toren der Stadt beerdigt worden war, eine Basilika. Friedhöfe waren aus hygienischen Gründen innerhalb der römischen Städte verboten. Heute befindet sich dort, an der Via Nomentana, die Kirche Sant’Agnese fuori le mura (Sankt Agnes vor den Mauern). In dieser Kirche werden jährlich am Festtag der hl. Agnes zwei Lämmer geweiht, aus deren Wolle die erzbischöflichen Pallien hergestellt werden.

Die hl. Agnes wird im Canon der hl. Messe genannt. Aus den Schriften des hl. Kirchenvaters Ambrosius (+397) können wir die große Verehrung und Wertschätzung erkennen, die die Heilige bereits zu seinen Lebzeiten genoss. Uns aber sollte sie ein leuchtendes Beispiel sein im Kampf für den wahren katholischen Glauben, ihre Fürsprache sollten wir erbitten, dass auch wir den Mut für ein konsequent christliches Leben aufbringen. 

Tagesgebet am 21. Januar, Festtag der hl. Agnes:

Allmächtiger ewiger Gott, Du erwählest Schwaches in dieser Welt, um Starkes jeder Art zu beschämen; da wir nun das Fest Deiner hl. Jungfrau und Märtyrerin Agnes feiern, gewähre gnädig, dass wir an uns die Macht ihrer Fürsprache bei Dir erfahren.

In einem Vortrag von P. Johannes Regele vom Januar 2021 hören Sie mehr über die hl. Agnes:  www.youtube.com/watch?v=Qg2hbGn20jw