Niedere Weihen in Zaitzkofen

Quelle: Distrikt Deutschland

m 1. Februar, dem Sonntag Septuagesima, wurden in Zaitzkofen durch Bischof Alfonso de Galarreta die Niederen Weihen gespendet, welche eine Vorbereitung auf die höheren Weihen und v.a. die Priesterweihe sind.

Sie sind kirchlicher Einsetzung[M1]  und damit Sakramentalien. Als Sakramentalien verleihen diese Weihen dem Geweihten eine gewisse objektive Würde und den Anspruch auf die Gnaden, die er zur würdigen Ausübung seines Amtes benötigt.

In einem Brief erwähnt Papst Cornelius im Jahre 251 sämtliche Niederen Weihen und gibt die genaue Anzahl der Ostiarier, Lektoren, Exorzisten und Akolythen in Rom an. Diese Weihestufen sind also zu diesem Zeitpunkt bereits eine feste Einrichtung. Sie müssen also noch um einige Zeit früher entstanden sein.

In seiner Predigt knüpfte Bischof de Galarreta an das Pauluswort an: „Einst wart ihr Finsternis, nun aber seid ihr Licht im Herrn“ (Eph 5,8), welches auch in der Weiheliturgie Verwendung findet. Der Zelebrant betonte, dass seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil sich auch in der Kirche mehr und mehr Finsternis breit mache. Vielfach würden die katholische Spiritualität und die Ehrfurcht und Andacht zum Altarsakrament zerstört. Die Heiligkeit der Ehe werde angetastet, und man überlege ernsthaft, die Kommunion solchen zu reichen, die in der Todsünde leben. Man leugne die Wirksamkeit der Gnade, die Christus den Menschen verdient hat, und die Existenz einer absoluten, unveränderlichen Wahrheit. Deswegen sei man der Meinung, dass sich die Kirche einfach der Realität anpassen müsse.

Daher müssten die Weihekandidaten umso mehr das Licht Christi leuchten lassen, Licht der Welt und Salz der Erde sein. Zwei Heilmittel seien es, die die Finsternis vertrieben: das wahre katholische Priestertum und die Zuflucht zur Gottesmutter, zur Gnadenvermittlerin, zu ihrem unbefleckten Herzen ohne Flecken und Makel.

Der Bischof erteilte zunächst den 5 Seminaristen des 3. Jahrgangs (2 Schweizer, 1 Deutscher, 1 Pole und 1 Russe) die Weihen des Ostiariers (Türhüter, Sakristan) und des Lektors. Als Zeichen der Verleihung der Amtsgewalt wurde den neuen Ostiariern symbolisch der Kirchenschlüssel überreicht. Anschließend begleitete der Erzdiakon die Geweihten nach draußen, um die Kirchenglocke zu läuten. Den Lektoren wurde vom Bischof das Lektionar anvertraut.

Vier Seminaristen des 4. Jahrganges (1 Deutscher, 1 Litauer, 1 Pole und 1 Tscheche) wurden anschließend durch Bischof de Galarreta die Weihen des Exorzisten und des Akolythen gespendet. Die Akolythen tragen bei der hl. Messe die Leuchter und bringen mit Wasser und Wein die Opfermaterie an den Altar. In früheren Zeiten durften sie bei großem Andrang der Taufbewerber neben dem Priester und Diakon die feierliche Taufe spenden. Die Akolythenweihe ist die letzte Stufe vor der Weihe des Subdiakonates, mit der die Priesteramtskandidaten die Pflicht des Zölibates und des Breviergebetes übernehmen und sich so endgültig und ausschließlich dem Dienste Gottes weihen.