Winterlager der Katholischen Jugendbewegung in Salzburg

Quelle: Distrikt Österreich

Wir waren früher da als die meisten anderen. Nicht weil das Lager für uns vorzeitig begonnen hatte, sondern weil wir mit unseren Freunden gemeinsam Silvester verbrachten. Nachdem wir auf das Neue Jahr angestoßen und die Feuerwerke in der Altstadt bewundert hatten, waren wir am nächsten Tag mehr als bereit, die Skitage zu beginnen.

Wenn man in Salzburg durch das Haus der Priesterbruderschaft St. Pius X. streunt und alle zwei Meter über Schiausrüstung stolpert, weiß man, dass endlich alle angekommen sind. Es wirbelte nur so von Jugendlichen, die begeistert ihre Freunde begrüßten, anderen, die ganz verzweifelt versuchten, ihre Schi und Schischuhe irgendwo unterzubringen und von Köchen, die eilig das Abendessen zubereiteten. Am nächsten Morgen ging es nach der Frühmesse um 6 Uhr und einem kurzen Frühstück auch schon direkt los auf die Piste. Wir hatten Glück: Das Wetter war wunderbar, der Schnee frisch und griffig, was unsere Motivation noch einmal erheblich hob. Wir nutzten die Liftkarten voll aus und trafen uns nur zu einer kurzen Jause am Parkplatz. Am Mittwoch waren die Bedingungen ebenfalls perfekt, es war sogar etwas wärmer und sonniger als am Tag zuvor. Nachdem wir uns wieder einigermaßen verausgabt hatten, war es abends relativ still im Priorat, viele gingen schon früh zu Bett. Dafür konnten wir am nächsten Morgen ausschlafen, denn am dritten Tag waren anderweitige Aktivitäten geplant. Nach einem ausgiebigen Brunch verdunkelten wir das Wohnzimmer, um uns mithilfe des Beamers in einem cinematischen Rahmen weiterzubilden, während Pater Buchmaier mit den Sternsingern von Haus zu Haus fuhr, diese die Gläubigen mit Liedern und Gedichten beglückten und der Pater die Wohnungen segnete. Den Nachmittag verbrachten wir im Salzbergwerk Berchtesgaden, wo wir mit blauen Anzügen bekleidet, Holzrutschen hinuntersausen und mit einem Floß einen Solesee überqueren durften. Jeder hatte dort seinen Spaß: Manche fühlten sich berufen, Zwerge und Fabelwesen nachzuahmen, wieder andere verließen das Bergwerk etwas dehydriert aufgrund ihres erhöhten Salzkonsums. Am Abend hielt uns der Pater einen Vortrag über den Sedisvakantismus und beantwortete viele Fragen über Engel und Dämonen, eine Wirklichkeit, die immer mehr in Vergessenheit gerät. Dieser „unsportliche“ Tag brachte alle wieder auf die Beine, und so waren wir am nächsten Tag fit genug, die Pisten in Obertauern wieder aufzusuchen. Schon die Autofahrt war ausgesprochen unterhaltsam: Gegen die Angst, das Auto könnte auseinanderfallen, kämpften wir mit einem Sturmgebet an, und die besorgniserregenden Motorgeräusche wurden von unserem lauten Gesang übertönt. Obwohl die Sicht am Freitag etwas schlechter war, hatten wir großen Spaß. Auch die Riesenportionen Käsespätzle trugen dazu bei, dass unsere Motivation den ganzen Tag über sehr hoch war. Abends saßen wir noch gemütlich zusammen, einige spielten Poker, der Rest von uns fachsimpelte über Gott und die Welt. Am nächsten Morgen war es nach dem feierlichen Hochamt zu Dreikönig - indem die jungen Damen eine außerordentlich schöne Schola kreierten - und dem Frühstück auch schon Zeit, unsere Sachen zu packen und Richtung Heimat aufzubrechen.

Wir hatten eine schöne, abwechslungsreiche und lehrreiche Zeit, und werden nächstes Jahr auf jeden Fall wiederkommen. Danke an alle fleißigen Hände, umsichtigen Köpfe und so aktiven Beteiligten, und bis zum nächsten Mal!