Fastenopferbrief des Distriktoberen 2020

Nichts kann erneuert werden, was nicht überliefert ist!

Liebe Freunde und Wohltäter,

Ernst dringen in der Fastenzeit die Worte des göttlichen Heilandes an unser Ohr: „Wer mein Jünger sein will, verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach“ (Mt 16,24). - „Wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle umkommen" (Lk 13,3). Diese Aufforderungen zur Buße, Selbstverleugnung und Annahme des täglichen Kreuzes erfreuen sich heutzutage nicht gerade großer Popularität. Seit Jahrzehnten bekommt man davon in der offiziellen katholischen Verkündigung kaum mehr etwas zu hören, sie werden geradezu unterschlagen. Dabei sind sie von absolut elementarer Bedeutung. Unser Herr führt die Selbstverleugnung als erste Bedingung an, damit wir überhaupt seine Jünger sein können!

Denn erst sie befreit uns von der Sklaverei unseres Egoismus, der dem Willen Gottes widerstreitet und Ihm nicht wohlgefällig sein kann. Ausdrücklich warnt uns der hl. Apostel Johannes vor der dreifachen Begierlichkeit, wodurch unsere egoistischen Neigungen genährt werden: „Liebet nicht die Welt, noch was in ihr ist. Denn alles in der Welt: Fleischeslust, Augenlust und Hoffart des Lebens ist nicht vom Vater; sondern von der Welt. Doch die Welt vergeht samt ihrer Lust. Nur wer den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit" (1 Joh 2,16ff).

Diese dreifache Begierlichkeit - als Folgen der Erbsünde - sind die drei „schwachen Punkte" unserer Seele, an welchen der Teufel, der „Fürst dieser Welt", uns angreift, um uns zu verderben, so wie er unseren Heiland während dessen 40-tägigen Fastens dreimal versucht hat. Ihm gilt es zu widerstehen durch die geistigen Waffen der Buße:

  • Die Fleischeslust - die Lust auf sinnliche Vergnügungen - wird bekämpft durch das Fasten und die Abtötung der Sinnlichkeit.
  • Die Augenlust - die Anhänglichkeit an irdische Güter und das ganze eitle weltliche Treiben - wird besiegt durch die Waffe des Verzichts, der Abtötung der Neugierde und durch Almosen.
  • Die Hoffart des Lebens - die Liebe zu den eitlen Ehren der Welt - wird überwunden durch die Waffe der Demut und der Verdemütigungen, die wir aus Liebe zu Jesu gerne erdulden sollen.

Unser Heiland sowie alle Heiligen sind uns leuchtende Vorbilder auf diesem Weg der Selbstverleugnung und der Buße, den jeder gehen muss, der das Himmelreich erlangen will. Denn „niemand wird gekrönt, der nicht rechtmäßig gekämpft hat" (hl. Ägidius).

Doch davon will man heute nichts mehr wissen. Das „moderne Christentum" zieht einen bequemeren Weg vor, jenen der Anpassung an die Welt, just an jene Welt, vor der der hl. Johannes doch so eindringlich warnt, weil sie die Begierlichkeiten anpreist und ausleben will und dadurch unter die Herrschaft des Fürsten dieser Welt gerät. Um zu verbergen, wessen Weg man gewählt hat, ist man erfinderisch genug, ihn mit hübschen Namen zu zieren. Ein aktuelles Beispiel soll dies belegen:

Der „Synodale Weg"

Bereits die erste Etappe des „Synodalen Wegs" in Deutschland hat in erschreckender Deutlichkeit gezeigt, wohin er in seiner Anbiederung an die Welt führt: in die völlige Apostasie. Die verbindliche Lehre und die hierarchische Struktur der Kirche wurden a priori verworfen. Per Mehrheitsbeschluss wird an einer neuerfundenen Kirche gebastelt, die sich von den apostolischen Ursprüngen abgeschnitten hat. Deutsche Bischöfe verkünden wie selbstverständlich, dass die Homosexualität ganz normal sei, der Zölibat fallen und das Frauenpriestertum ganz sicher kommen werde. Vereinzelt erhoben sich Gegenstimmen. Kardinal Gerhard Müller fand deutliche Worte: „In einem suizidartigen Prozess hat die Mehrheit entschieden, dass ihre Entscheidungen gültig sind, auch wenn sie der katholischen Lehre widersprechen. ... Eine selbsternannte Versammlung, die weder von Gott noch von dem Volk autorisiert ist, das sie vertreten soll, hebt die Verfassung der Kirche göttlichen Rechts auf, die auf dem Wort Gottes in Schrift und Überlieferung beruht."

Wir sind hineingestellt in das große Ringen um die Bewahrung des apostolischen Glaubens. Für alle, die noch ernsthaft katholisch sein wollen, ist die Stunde der Entscheidung gekommen: Gebe ich mich zufrieden mit einer „Wohlfühlkirche", der es gleichgültig ist, wie die Lehre der Kirche lautet? Genügt es mir, dass meine Kirche „modern" ist und in den Medien nicht aneckt? Oder erwarte ich von der Kirche immer noch die unverfälschte Lehre, die Einführung in eine ernsthafte und persönliche Gottesbeziehung und die Vermittlung des Seelenheils, des ewigen Lebens?

Unser Beitrag für die Fragenden und Suchenden

Was wir erleben, ist grundgelegt in der neuen Ausrichtung, welche seit dem 2. Vatikanischen Konzil viele Bischöfe auf eine schiefe Ebene gebracht hat, auf der sie unaufhaltsam dem Abgrund entgegengleiten.

In den Jahrzehnten nach dem Konzil gab es eine warnende Stimme, die weltweit in unzähligen Predigten und Vorträgen laut ertönte: die Stimme von Erzbischof Marcel Lefebvre! Seine missionarische Seele litt entsetzlich unter der Verwirrung, welche die Hirten in den Seelen stifteten.

Sein Erbe lebt in unserer Priesterbruderschaft weiter. Seit nunmehr 50 Jahren bezieht unsere Gemeinschaft klar Position, um ratlosen Katholiken, welche nach ihren eigenen Wurzeln fragen, die Antwort der Kirche zu geben. Wir haben einen überaus kostbaren Schatz empfangen - wir werden nicht nachlassen, ihn weiterzugeben. Wir wollen in der Finsternis der Glaubensirreführung und im Nebel der Zweifel den Seelen ein Leuchtturm für die Wahrheit sein, der das Licht der Kirche verbreitet und so die Seelen zu Gott führt.

Unterstützung für unsere Arbeit

Um das Licht der Kirche leuchten zu lassen, wollen wir in die Zukunft investieren. Das diesjährige Fastenopfer des Distrikts Österreichs wird einerseits aufgenommen für den Aufbau der neuen Schule unseres Waisenhauses in Indien, wovon der anliegende Flyer berichtet, andererseits sodann für die Finanzierung unserer Apostolatswerke in Österreich. Sie dürfen auf dem Zahlungsschein gerne vermerken, wie Sie Ihre Fastenspende verwendet wissen wollen.

Bitte unterstützen Sie unsere Priesterbruderschaft in ihren Bemühungen, ein immer hellerer Leuchtturm zu sein, um allen ernsthaften und immer ratloser werdenden Katholiken den Weg zu zeigen, den es einzuhalten gilt: „Nichts kann erneuert werden, was nicht überliefert ist" (hl. Vinzenz von Lérins).

Von Herzen wünsche ich Ihnen eine gesegnete Fastenzeit!

Ihr

Pater Stefan Frey

 

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Neue Schule für unser Waisenhaus in Indien

Hochwürdige Patres und liebe Gläubige des österreichischen Distrikts,

„Gehet hin und lehret alle Nationen“ ist der ausdrückliche Befehl unseres Herrn. Und es ist die geheime Quelle des unstillbaren Eifers vieler, wenn nicht aller katholischen Missionare. Nennen Sie jemanden ... den heiligen Paulus, den heiligen Franz Xaver oder Mgr. Marcel Lefebvre. In ihnen allen brannte die Frage: Wie kann man alle Dinge in Christus wiederherstellen? Katholische Schulen sind die unerlässliche Bedingung für jede gesunde Wiederherstellung des Christentums. Deshalb wird die Kirche bis zum Ende für die katholischen Schulen kämpfen. Es ist von höchster Wichtigkeit, dass wir die christliche Ausbildung vermitteln und so in einer kleineren, aber wirksamen Schar den Wunsch unseres Herrn erfüllen: Geht und lehrt alle Nationen.

Die Veritas-Akademie ist eine Schule, die von der Priesterbruderschaft St. Pius X. genau für dieses Ziel gegründet wurde. Unsere Schule vermittelt durch ihren Unterricht den katholischen Glauben und die katholische Moral, Tag für Tag, das ganze Jahr hindurch, und sie wirkt wie eine Naturgewalt, langsam aber beständig, fast unmerklich, aber umso tiefer in die Seelen unserer Kleinen. Was uns von anderen Schulen der Bruderschaft unterscheidet, ist, dass unsere Kinder Waisen sind – verlassene Kinder. Während wir uns um ihre materiellen Bedürfnisse kümmern, konzentrieren wir uns auch in erster Linie auf ihre geistlichen Bedürfnisse. Wir, die Priester der FSSPX, wissen sehr gut, dass die Waisenkinder mehr noch als Nahrung und Kleidung, 

die Wärme der Herzensgüte brauchen, und auch die Gewissheit, dass der morgige Tag für sie ein hellerer Tag sein wird als der gegenwärtige, der vom Unglück verdunkelt ist.

Um dieses edle Vorhaben zu verwirklichen, sind wir ganz auf die nie versagende Großzügigkeit der Opfer unserer Wohltäter angewiesen. Darf ich mich in dieser Fastenzeit darauf verlassen, liebe Freunde? Genauer gesagt, wird diese konkrete Spende in den Kauf eines Grundstücks für unsere Schule fließen. Wir sind seit 17 Jahren in einem Mietshaus untergebracht, und da das Waisenhaus immer größer wird, ist es für uns von Bedeutung, unsere eigene Schule mit allen geeigneten schulischen Einrichtungen zu bauen. Es ist nicht nur die finanzielle Unterstützung, die wir von Ihnen erwarten, sondern vor allem die geistliche Unterstützung, die Sie den Hirten und ihren kleinen Herden zukommen lassen. Bitte nutzen Sie diese wunderbare Zeit der Buße, um ein Gebet für uns arme Missionare hinzuzufügen, die sich allein in einer akatholischen Welt abmühen, in der alles Christliche absichtlich entwurzelt wird.

Ja, die Widersacher des Glaubens, der Hoffnung und der Nächstenliebe sind zahlreich, und sie behindern „unsere Verkündigung des Evangeliums“, und doch können wir mit Hilfe Ihrer Gebete die Kraft finden, treu zu bleiben und die Wahrheit laut zu lehren und diese unglücklichen Kleinen zu glorreichen Heiligen zu machen.

Gestatten Sie mir abschließend, Pater Frey und allen anderen Priestern des Distrikts herzlich zu danken. Ihre Nächstenliebe für die indische Mission ist wirklich erbaulich und ein großes Beispiel für uns arme Missionare. Und alle Gläubigen bitte ich, die Gebete von vier Priestern, dreizehn Nonnen und hundert Kindern anzunehmen. Mögen sie sich zum Herzen unseres Herrn erheben, um am großen Osterfest als Segen wieder auf Sie herabzukommen.

In den heiligsten Herzen Jesu und Mariä,

Ihr dankbarer Pater Therasian Xavier

Priorat des Hlgst. Herzens, Palayamkottai, Tamil Nadu, Indien
 

Neue Schule für unser Waisenhaus in Indien

 

Spendenkonto des österreichischen Distrikts:

Verein der Freunde der Priesterbruderschaft St. Pius X.
Waldviertler Sparkasse Bank AG
IBAN: AT94 2027 2034 0001 0918
BIC: SPZWAT21XXX