Ein Leben für die Ausbildung guter Priester. Zum Verscheiden von Pater Juan Carlos Iscara
Die Priesterbruderschaft St. Pius X. trauert um Pater Juan Carlos Iscara. Er verstarb am 21. Dezember 2023, versehen mit den Tröstungen unserer heiligen Religion, in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona.
Pater Iscara verbrachte 30 seiner 37 Priesterjahre mit der Ausbildung künftiger Priester, vor allem im Priesterseminar St. Thomas von Aquin, wo er seit 1993 tätig war.
Seine Gesundheit hatte in den letzten Monaten stetig nachgelassen. Vor zwei Wochen wurde er in das Haus Sursum Corda verlegt, dem Heim des US-amerikanischen Distrikts für alte und kranke Priester, um eine bessere Pflege zu ermöglichen. Im Kreise mehrerer Mitbrüder wurde er in den Morgenstunden des Festes des Apostels Thomas vor seinen Schöpfer und Herrn gerufen.
Er wurde 1951 als einziges Kind seiner argentinischen Eltern geboren. Nach dem Studium der Geschichte am „Instituto Nacional del Profesorado“ (1973) und dem Philosophiestudium an der Universität von Buenos Aires (1977) trat er 1982 als Spätberufener in das Priesterseminar Maria Miterlöserin der Priesterbruderschaft in La Reja ein.
Im Jahr 1986 wurde er von Erzbischof Marcel Lefebvre zum katholischen Priester geweiht.
Seine erste Sendung durch den damaligen Generaloberen, Pater Franz Schmidberger, erhielt er nach Neuseeland, wo er von 1987 bis 1989 als Kaplan wirkte. Danach unterrichtete er ein Jahr im Priesterseminar Heilig Kreuz im australischen Goulburn, bevor er für vier Jahre Oberer des mexikanischen Distriktes wurde. Hier legte er die Grundlagen für das spätere Wachstum der Bruderschaft in diesem Land. 1993 wechselte er ins US-amerikanische Priesterseminar St. Thomas von Aquin, das sich damals noch in Winona im US-Bundesstaat Minnesota befand. Im Seminar unterrichtete er vor allem Moraltheologie, aber auch Kirchengeschichte und „Akte des Lehramtes“, also eine Einführung in die päpstlichen Lehrverurteilungen der letzten Jahrhunderte.
Er war ein eifriger Mitarbeiter im Presseapostolat der Bruderschaft. Er schrieb zahlreiche Artikel für die Distriktzeitung „Angelus“. Immer wieder hielt er Fortbildungen für die Mitbrüder, besonders in Problemen der Moraltheologie. Sein gewinnendes und heiteres Wesen machten den belesenen Priester zu einem beliebten Mitbruder und gefragten Seelenführer mehrerer Generationen von Patres der Bruderschaft. Sowohl den Schwestern und Ordensbrüdern im Seminar, als auch den Gläubigen der Umgebung war er ein geschätzter Ratgeber und Beichtvater. Mit der ganzen Kommunität zog er 2016 in das neuerrichtete Seminargebäude in Dillwyn im US-Bundestaat Virginia. Hier konnte er mit dem neuen Regens Pater Michael Goldade im vergangenen Oktober die 20 Neueintritte begrüßen, die die Zahl der Seminaristen erstmals auf über hundert Alumnen brachte.
Der US-amerikanische Distrikt besteht heute in großen Teilen aus ehemaligen Schülern von Pater Juan Carlos Iscara, der treu weitergeben durfte, was er selbst von Erzbischof Marcel Lefebvre empfangen hatte. Der US-amerikanische Distriktobere, Pater John Fullerton, unterstrich die Bedeutung des Verstorbenen, der einen großen Teil seines Lebens zurückgezogen im Seminar unterrichte, für das rasante äußere Wachstum des Apostolates in den USA: „Wir verdanken ihm sehr viel.“
„Die Bruderschaft ist ihrem Wesen nach apostolisch, weil es das Messopfer ebenfalls ist und weil ihre Mitglieder in der Regel in der Seelsorge tätig sind. Ihr Leben soll durchdrungen sein von der Überzeugung, dass die ganze Wirksamkeit ihres Apostolates aus dem Opfer unseres Herrn fließt, das sie täglich darbringen.“ (Aus den Statuten der Priesterbruderschaft St. Pius X.)
Die Beerdigung erfolgte am 3. Januar 2023 auf dem Seminarfriedhof von Dillwyn. Das Pontifikalrequiem las Weihbischof Bernard Fellay.
Die Priester werden gebeten, des Verstorbenen im hl. Opfer zu gedenken. Die Gläubigen mögen für die Seelenruhe besondere Gebete sprechen.
Requiescat in pace!