Fest des hl. Klemens Maria Hofbauer in Wien

Quelle: Distrikt Österreich

Am 15. März feiert die Stadt Wien ihren Patron, den hl. Klemens Maria Hofbauer. Der aus Südmähren stammende Ordenspriester wurde am 20. Mai 1909, also vor 115 Jahren, von Papst Pius X. heiliggesprochen. Mit Dekret der Ritenkongregation von 14. Jänner 1914 wurde der hl. Klemens Maria zum Stadtpatron erklärt.

 

Der hl. Klemens Maria Hofbauer ist in außerordentlicher Weise mit der Minoritenkirche und der Italienischen Kongregation Maria Schnee, die seit 240 Jahren an der Minoritenkirche wirkt und 2025 ihr 400jähriges Bestehen feiern wird, verbunden.

Als im Jahr 1808 das napoleonische Regime die Redemptoristen aus Warschau vertrieb und das gesamte Werk des Heiligen zerstörte, kehrte P. Hofbauer über Küstrin nach Wien zurück, das er so gut aus seiner Jugendzeit kannte. In Wien angelangt, wurde der hl. Klemens Maria, aufgrund der mitgebrachten religiösen Wertgegenstände, als vermeintlicher Kirchendieb verhaftet, doch auf Vermittlung Fürsterzbischofs Sigismund von Hohenwart SJ (1730-1820) schon nach drei Tagen aus der Haft entlassen. Einmal in das Räderwerk der Justiz geraten, wurde P. Hofbauer von nun an auch weiterhin in Wien streng überwacht. Auf der Suche nach einer Unterkunft vermittelte ihm sein alter Arbeitgeber, der Bäckermeister Weyring, eine vorübergehende Bleibe in einer Wohnung in der Alser Vorstadt. An ein priesterliches Wirken war zunächst gar nicht zu denken.

Es war der damalige Präfekt der Italienischen Kongregation an der Minoritenkirche, Josef Freiherr von Penkler (1751-1830), der dem hl. Klemens Maria Hofbauer eine Stelle als Seelsorger in unserer Wiener Minoritenkirche vermittelte, wo er bis 1813 segensreich wirkte. Bereits 1809 durfte der Heilige durch die französischen Truppen Napoleons erneut eine ganz dunkle Zeit erleben, die auch zu einer schweren Zeit für die Minoritenkirche wurde. Die einrückenden Truppen verwandelten unsere Kirche in ein Proviantmagazin. Zwei Drittel des Fußbodens wurden durch das Rollen von Fässern sowie durch das Einfahren von Wagen zertrümmert, in der Mitte des Gotteshauses wurde ein Ofen aufgestellt, der großen Schaden anrichtete. Erst am 18. April 1810 erhielt der Präfekt der Marianischen Kongregation für die Italiener in Wien, Josef Freiherr von Penkler, die Kirchenschlüssel zurück.

Bereits während des Wirkens in der Minoritenkirche begann sich auch jener Kreis an Intellektuellen und Künstlern herauszubilden, der später als "Hofbauer-Kreis" bezeichnet wurde. Der Maler und Pädagoge Friedrich August von Klinkowström, die Schriftsteller Clemens Brentano, Joseph von Eichendorff und der Philosoph und Schriftsteller Friedrich von Schlegel zählten zu diesem Kreis, letzterer lebte auch in einem Haus an der Minoritenkirche.

In der Nacht zum 12. Mai 1809 erlebte der hl. Klemens Maria im Haus von Bäckermeister Weyring in der Johannesgasse den furchtbaren Beschuss der Stadt Wien durch 2800 Haubitzen der Franzosen. In jenen Tagen diente unser Heiliger in den Spitälern als Seelsorger für die Verwundeten.

Am 9. März 1820, sechs Tage vor seinem Tod, feierte der hl. Klemens Maria Hofbauer in unserer Kirche auch sein letztes Hl. Messopfer.

 

Feierliches Fünfherrenamt zu Ehren des Heiligen in der Wiener Minoritenkirche

Wie schon in letztem Jahr begingen wir auch heuer den Festtag mit großer Feierlichkeit. Der Distriktobere feierte mit großer Assistenz im überlieferten Wiener Ritus ein feierliches Hochamt zu Ehren unseres Stadtpatrons und auch Patrons des Wiener Priorates der Priesterbruderschaft St. Pius X. (dies war er schon lange bevor wir in der Minoritenkirche wirken konnten). P. Stefan Frey, P. Elias Stolz, P. Klaus Wilhelm, P. Emmerich Jeindl, P. Michal Frej, Diakon Josef Richtar und zahlreiche Gläubige nahmen an der Festfeier teil. Während der Hl. Messe legten zwei Terziaren des Dritten Ordens der Priesterbruderschaft St. Pius X. die Profess ab.

Das traditionelle Hochamt zeichnet sich in der Erzdiözese Wien durch ein schon in der Zeit Herzog Rudolfs IV. von Österreich im Jahre 1365 bestehenden Privilegs aus, dass zwei zusätzliche ministri sacri in Dalmatik am Altare dienen. Die von der Erzdiözese vorgeschriebenen Assistenzregeln von 1856 und 1922 (vorgeschrieben am 29. Juni 1922 durch den Wiener Generalvikar Weihbischof Josef Pfluger) bringen eine genaue Beschreibung der Eigenriten. Zuletzt wurden sie in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts publiziert.

Nach dem feierlichen Te Deum am Ende der Hl. Messe erfolgte die traditionelle Segnung der Klemensbrote. Der Heilige ist Patron der Bäcker, er übte ja selbst dieses Handwerk aus. Einer unserer Gläubigen, der Bäckermeister ist, spendete großzügigerweise die köstlichen Klemensbrote in großer Zahl. Ewiges Vergelt´s Gott.

BETEN WIR BESONDERS FÜR UNSERE STADT WIEN UND UNSERE ERZDIÖZESE WIEN! 

Hier sehen Sie ein Video mit kurzen Ausschnitten des Fünfherrenamtes sowie die Predigt des Distriktoberen, P. Johannes Regele: https://www.youtube.com/watch?v=SBcLZMEtxCE