Kapellenweihe in Jaidhof

Quelle: Distrikt Österreich

Das kirchliche Leben im Schloß Jaidhof, dem Distriktsitz der Priesterbruderschaft St. Pius X. für die Länder Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien und Kroatien hat eine lange Geschichte.

Quellen berichten, dass es wenigstens seit 1696 eine Kapelle im Schloß Jaidhof (erste urkundliche Erwähnung 1381) gab. Bereits im 18. Jahrhundert bestand eine kirchliches Benefizium in Jaidhof mit täglicher Hl. Messe. Die Meßlizenz dafür wurde am 28. April 1713 durch den Passauer Generalvikar und Domdechanten Johann Traugott Graf von Kuefstein (1666-1716) erteilt. Im Oktober 1805 wandelten der Jaidhofer Gutsherr Prosper Reichsfürst von Sinzendorf (1751-1822) und die Diözese St. Pölten, zu der Jaidhof seit 1785 gehört, das Jaidhofer Benefizium in ein Pfarr-Kurat- Benefizium um, der Benefiziat der Schlosskapelle Jaidhof sollte forthin die Sonntagsmesse und zwei Werktagsmessen in Jaidhof zelebrieren, könne aber künftig in der Pfarrseelsorge der Pfarre Gföhl als zweiter Kooperator mithelfen. Vor 1900 wurde die Schlosskapelle vom Zentraltrakt des Schlosses in den Westtrakt verlegt.

Der Altar der Schloßkapelle hat das Patrozinium des hl. Kreuzes. In Jaidhof wurde schon im 18. Jahrhundert auch die Immakulata besonders verehrt. Eine kostbare Statue aus dem Schloß Jaidhof befindet sich heute in der Pfarrkirche Gföhl. Während des 2. Weltkriegs ist vieles verloren gegangen, auch das kostbare Relief der Immakulata an der Schloßfassade.

1985 kam die Priesterbruderschaft St. Pius X. durch die gläubige Katholikin Baronin Rosa von Gutmann (1912-2003) nach Jaidhof. Man wählte als Patrozinium für die Hauptkapelle und das Priorat den in Österreich wirkenden heiligen Jesuiten Petrus Canisius (1521-1597).

Erzbischof Marcel Lefebvre kam zur Einweihung des Katholischen Bildungshauses Jaidhof am 19. Oktober 1985 und sagte dabei:

"Zuallererst soll dies ein Ort des Gebetes sein. ... Der zweite Zweck... ist, dass dieses Haus ein Haus der geistlichen Exerzitien wird. Es soll ein Haus sein, das ausstrahlt auf die ganze Region, ja auf ganz Österreich. Hier sollen diejenigen, die die Wahrheit verloren haben, die Wahrheit wiederfinden, oder jene, die schon in der Wahrheit stehen, in ihr befestigt werden."

Neben der Schlosskapelle existieren noch einige weitere Kapellen im Haus, das Dreifaltigkeitsoratorium über der Bibliothek (hier war ursprünglich die Kapelle im alten Barockschloß), die Maria-Hilf-Kapelle, die Kapelle des hl. Franz von Sales.

Seit dem Jahr 2021 ist die Schloßkapelle viel zu klein. Die Zahl der Gläubigen hat sich verdreifacht. Eine größere Kapelle wurde notwendig für die beiden Sonntagsmessen. So wurde der ehemalige Wintergarten des Schlosses zur Kapelle umgebaut und eingerichtet. Am Sonntag, 21. April 2024, hat der Distriktsobere P. Johannes Regele die schöne Kapelle dem Schutzpatron der Kirche, dem hl. Joseph geweiht. Der hl. Joseph ist auch der besondere Schutzpatron unserer Priesterbruderschaft St. Pius X.

Wir danken allen Wohltätern, gerade auch der Schar der so fleißigen Gläubigen der Gegend, die tatkräftig mitgeholfen haben. Vergelt´s Gott! 

Ite ad Joseph! Gehen wir alle zum hl. Joseph!

 

Sehen Sie hier ein Video von der Predigt bei der Kapellenweihe