Skulptur im Linzer Dom: Aufruf von P. Johannes Regele

Quelle: Distrikt Österreich

Zur neuen Skulptur im Kunstraum des Linzer Domes

Hochwürdige Mitbrüder!
Liebe Katholiken der Diözese Linz!

In unserer Kathedralkirche, dem Mariendom in Linz, der ohnehin seit einigen Jahren künstlerisch furchtbar entstellt ist, steht seit kurzer Zeit eine neue Installation: „Maria beim Gebären“ (vgl. die Homepage der Diözese Linz: https://www.dioezese-linz.at/institution/418409/aktuelles/article/27072…).

Diese Darstellung verletzt zutiefst einen jeden gläubigen Katholiken, sie ist skandalös. Als römisch-katholischer Priester, der aus der Diözese Linz stammt, die meine Heimatdiözese ist, bin ich zutiefst betroffen. Mitbrüder aus dem Diözesan- und Ordensklerus sowie Gläubige haben sich an mich gewandt, mit der Frage, wie sie reagieren sollen. Die Verantwortlichen versündigen sich hier eindeutig auch gegen die Liebe und gegen die Gerechtigkeit im Hinblick auf die Oberösterreicher, die so viel für diesen Dom gespendet haben seit der Grundsteinlegung. Gute moderne Kunst mit einem tiefen Verständnis und einem echten Sinn für die heilige Liturgie ist ja unter Umständen durchaus angebracht in unseren Kirchen. 

Diese Skulptur aber ist ein Zeugnis der Auflösung des katholischen Glaubens, der Ehrfurchtslosigkeit unserer Zeit vor dem Heiligen, eine Profanierung der Kathedralkirche. Sie zeigt auch sehr klar, wie wenig Ahnung offenbar sogar das Domkapitel und die zuständigen Verantwortlichen noch von katholischer Theologie haben, wie sehr der Glaube geschwunden ist.

Für die überlieferte Heilige Messe sind der Mariendom und die Kirchen der Diözese Linz fest verschlossen. Man wird von manchen wie ein schwer Aussätziger behandelt. Wir verstehen es, denn für alles eindeutig Katholische ist kein Platz. Das ist nur ein Thema. Und doch offenbart sich gerade hier, dass vieles von dem, was modern gepredigt wird, eine Lüge ist. Wie viele wohlverdiente Priester der Diözese haben schon gelitten und leiden noch immer über all diese Zustände in der Diözese.

Mehr und mehr schwinden die Zahlen der Gläubigen. Man darf sich schon fragen, wo wir in zehn Jahren stehen werden. Die durch göttliches Recht für Diözese und Pfarreien Verantwortlichen scheinen durch die verschiedenen Umstrukturierungen das Heft völlig aus der Hand gegeben zu haben.

Ich ersuche die Priester und Gläubigen, übernatürlich in Liebe zu reagieren, katholisch. Gebet und Sühne sollen an erster Stelle stehen. Vielleicht könnten sich viele Gläubige regelmäßig in der Votivkapelle des Domes zum Gebet einfinden oder auch beim Grab unseres großen Bischofs Franz Joseph Rudigier. Suchen Sie immer katholische Lösungen, keinen weltlichen Aktionismus, der dem Katholiken fremd ist.

Bitte gehen Sie nicht einfach jetzt gedankenlos auf den Bischof los, schon Bischof Zauner sagte vor 50 Jahren, dass er bei manchem gar keinen Einfluss mehr ausüben kann, dass es nicht mehr möglich ist. Es sind sehr tiefgehende Probleme, die nicht so einfach zu lösen sind. Es braucht einen starken Glauben! Es gilt, hier zunächst herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist. 

Ein Linzer Bischof sollte wieder beginnen, seinen Gläubigen eine korrekte katholische Mariologie zu predigen und selbst ein leuchtendes Vorbild als Marienverehrer sein, in unserer marianischen Diözese Linz. Das gilt auch für das Domkapitel und alle Priester der Diözese.

So bitte ich Sie mit aller Dringlichkeit, für Bischof und Domkapitel zu beten, damit sie sich durchringen, das Gute für die Kirche zu tun! Die Mitbrüder mögen bitte Hl. Messen zur Sühne zelebrieren und auch alle anderen geistlichen Mittel anwenden! Beten wir vor allem auch den Rosenkranz in diesem Anliegen. Es gibt viele gläubige Katholiken in der Diözese Linz, die immer noch gerne zum Rosenkranzgebet kommen, weil es so wirksam ist!

Mit herzlichen Grüßen und meinem priesterlichen Segen,

P. Johannes Regele

Distriktoberer der Priesterbruderschaft St. Pius X. für Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien und Kroatien.

Jaidhof, am 30. Juni 2024