Das Hostienwunder von Sokolka

Quelle: Distrikt Österreich

Nicht nur im Mittelalter ereigneten sich eucharistische Wunder, sie geschehen auch heute - und offenbar gar nicht so selten. Ein Beispiel dafür bringen wir hier, und wenn es von der Kirche - noch - nicht als Wunder anerkannt ist, so ist dieses Geschehen doch wahrhaft beeindruckend. Mit diesem Bericht endet unsere kleine Serie über eucharistische Wunder. 

Am Sonntag, den 12. Oktober 2008 um 8.30 Uhr feierte der junge Vikar P. Filip Zdrodowski die Hl. Messe in der Kirche des hl. Antonius in Sokolka, einer Stadt in Polen. Dem Pater, der bei der Kommunionspendung half, fiel versehentlich eine Hostie zu Boden. Sofort hob er die Hostie auf, und da er meinte, sie wäre verschmutzt, wurde sie gemäß den Anordnungen der Kirche in das kleine, wassergefüllte Gefäß (Vasculum) gelegt, welches sich für einen solchen Zweck neben dem Tabernakel befindet. Nach der hl. Messe brachte eine Ordensschwester das Vasculum in die Sakristei, um es in den Tresor zu stellen, wo die Messkelche aufbewahrt werden. Nur der Pfarrer und diese Ordensschwester besaßen einen Schlüssel zu dem Tresor. Normalerweise löst sich die Hostie im Wasser innerhalb weniger Tage auf. 

Das hatte auch die Ordensfrau erwartet, als sie eine Woche später, am 19. Oktober, im Tresor nachsah. Dann aber traute sie ihren Augen nicht: Die Hostie hatte sich nicht aufgelöst, sondern ein Teil davon hatte sich in ein 1,5 cm großes Stück blutendes Fleisch verwandelt. Das Wasser hatte sich dadurch nicht verfärbt. Sofort rief sie den Pfarrer herbei, dieser informierte am nächsten Tag den Erzbischof von Bialystok, der dann persönlich nach Sokolka kam. Er ordnete an, das Stück Fleisch auf ein Korporale zu legen, damit es austrockne. Ein Jahr lang ließ er den Vorgang beobachten. 

Aber auch nach einem Jahr hatte sich im Aussehen nichts geändert, daraufhin rief der Bischof eine Expertenkommission ein. Zwei angesehene Wissenschaftler der Universität Bialystok, die sich einen internationalen Namen auf dem Gebiet der Histopathologie gemacht hatten, wurden beauftragt, voneinander getrennt gründliche Untersuchungen anzustellen. 

Die Ergebnisse waren ident und mehr als verblüffend: Nach eingehenden Untersuchungen, bei denen auch ein spezielles Elektronenmikroskop eingesetzt wurde, wurde übereinstimmend festgestellt:  Bei der rötlich-braunen Substanz handelt es sich eindeutig um Myokardgewebe = Herzmuskelgewebe eines Menschen, der zuvor unter einer extremen Stresssituation gelitten haben muss und der sich im Todeskampf befindet – also um das Herzmuskelgewebe eines lebenden Menschen. Die Veränderungen, die im Elektronenmikroskop festgestellt wurden, können nur an einem noch lebenden Gewebe vorkommen, niemals an einem bereits abgestorbenen. Jedoch hatte sich nicht die gesamte Hostie zu Fleisch verwandelt, sondern die Materie der Hostie geht praktisch über in das Herzmuskelgewebe und ist von diesem nicht eindeutig abzugrenzen. Hostie und Herzmuskel bilden praktisch eine untrennbare Struktur.  Nun wurde ein dritter Wissenschaftler hinzugezogen, er bestätigte die Ergebnisse der beiden anderen und fügte hinzu, dass es völlig unmöglich ist, eine solche Fusion künstlich herzbeizuführen. 

Als diese Ergebnisse veröffentlicht wurden, blieben Zweifel und Kritik nicht aus. Anzeige wurde erstattet wegen Betruges, wegen Leichenschändung, ja sogar wegen Mordes. Der Vorwurf wurde erhoben, es handle sich bloß um einen Pilzbefall der Hostie. Das allerdings war das Allererste, was ausgeschlossen wurde und um diesen Ausschluss zu machen, benötigt man wahrlich keine Experten. Ein Medizinstudent kann spätestens im dritten Semester seines Studiums zwischen einem Pilz und Herzmuskelgewebe im Mikroskop unterscheiden. Das Verfahren wurde allerdings bald eingestellt, denn das Herzmuskelgewebe, das nachgewiesen wurde, ist nicht das einer Leiche, sondern eines Lebenden! Wie hätte man an solches gelangen können?

Das Geschehen trotzt somit jeder wissenschaftlichen Erklärung! Eigentlich allein schon die Tatsache, dass sich die Hostie im Wasser nicht aufgelöst hatte, ist extrem außergewöhnlich, ganz zu schweigen von den Resultaten, die die wissenschaftlichen Untersuchungen ergaben. Es gibt schlichtweg keine natürliche Erklärung dafür, dass sich Herzmuskelgewebe aus einer Hostie bildet und mit ihr eine untrennbare Struktur einnimmt. 

Wie wir anfangs feststellten, kommt unser Herr Jesus Christus uns Menschen entgegen und hilft uns, Ihm zu glauben, an Ihn zu glauben. Was in Sokolka geschah ist nicht das einzige derartige Phänomen (eucharistisches Wunder? – als solches noch nicht anerkannt von der Kirche), das in unserer Zeit geschehen ist. In einer Zeit, in der sogar so viele Katholiken nicht mehr an die Realpräsenz Jesu Christi in den Gestalten von Brot und Wein glauben, wählt Gott eine Sprache, die die Menschen heutzutage verstehen: die Sprache der Wissenschaft. 

Die Menschen früherer Zeiten brauchten kein Elektronenmikroskop, was dieses uns heute zeigt, trugen diese Menschen im Herzen und formten es zu einem Gebet (es ist uralt, man findet es auch im Schott-Messbuch). Ist es nicht genau das, was die Experten bei ihren Untersuchungen fanden:

„Verbunden hast Du, o Herr, Deine Gottheit mit unserer Menschheit und unsere Menschheit mit Deiner Gottheit, Dein Leben mit unserer Sterblichkeit und unsere Sterblichkeit mit Deinem Leben. Du hast das Unsre genommen und uns das Deine gegeben zum Heil unserer Seelen. Dir sei Ehre in Ewigkeit!“