Über die Liebe Christi
Detail vom Fastentuch im Gurker Dom, Kärnten
Über die Liebe Jesu Christi hinsichtlich Seines Willens, der göttlichen Gerechtigkeit Genugtuung für unsere Sünden zu leisten
In einer Erzählung wird von einer ganz außergewöhnlichen Liebe berichtet, die über die Jahrhunderte hinweg Bewunderung hervorrufen wird. Es gab einen König, einen Herrscher über viele Reiche, der einen einzigen Sohn hatte. Dieser Sohn war so schön, so heilig und liebevoll, dass er die ganze Liebe des Vaters war. Der Vater liebte ihn genau so wie sich selber. Dieser junge Fürst liebte nun einen seiner Sklaven so sehr, dass er sich anbot, für ihn zu sterben, als er ein Verbrechen begangen hatte, auf das die Todesstrafe stand. Damit die Gerechtigkeit gewahrt bleibe beschloss nun der Vater, den geliebten Sohn dem Tod zu weihen, um den Sklaven von der verdienten Bestrafung zu befreien. Und so geschah es auch. Der Sohn starb verurteilt, der Sklave ging frei.
Dieses Ereignis, das es auf diese Weise nie auf der Welt gegeben hat, noch geben wird, ist in den Evangelien aufgezeichnet. Dort ist zu lesen, dass der Sohn Gottes, der Herr des Weltalls, Menschengestalt angenommen und durch Seinen Tod die Strafe gesühnt hat, die den Menschen gebührte, nachdem sie durch ihre Sünde zum ewigen Tode verurteilt worden waren. Der ewige Vater ließ Ihn zur Erlösung von unseren Sünden am Kreuze sterben. Was hältst du, frommer Mensch, von dieser Liebe des Vaters und Sohnes?
Quelle: Gebete und Betrachtungen, hl. Alfons Maria von Liguori (mit freundlicher Genehmigung des Verlages Fassbaender Wien)