Athanasianisches Glaubensbekenntnis

Quelle: Distrikt Österreich

Am Fest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit sei erinnert an das so genannte Athanasische Glaubensbekenntnis (lateinisch Symbolum Athanasianum), nach dem lateinischen Anfang (Quicumque vult salvus esse) auch Quicumque genannt, gehört zu den drei großen christlichen Glaubensbekenntnissen der westlichen Kirchen, wo es etwa seit Jahrhunderten ähnliches Ansehen genießt wie das Apostolikum und das Nicäno-Konstantinopolitanum. Es hat seinen Platz in der römischen Liturgie des Stundengebetes, in der Prim.

 

Wer immer selig werden will, * der muß vor allem den katholischen Glauben festhalten.

Wer diesen nicht in seinem ganzen Umfange und unverletzt bewahrt, * wird ohne Zweifel ewig zugrunde gehen.

Es ist aber katholischer Glaube, * daß wir einen Gott in der Dreifaltigkeit und die Dreifaltigkeit in der Einheit anbeten.

Ohne Vermengung der Personen * und ohne Trennung der Wesenheit.

Denn verschieden ist die Person des Vaters, die des Sohnes * und die des Heiligen Geistes.

Aber nur eine Gottheit ist im Vater und im Sohne und im Heiligen Geiste, * gleich ist Ihre Herrlichkeit, gleich ewig Ihre Majestät.

Wie der Vater, so der Sohn, * so der Heilige Geist.

Unerschaffen ist der Vater, unerschaffen der Sohn, * unerschaffen der Heilige Geist.

Unermeßlich ist der Vater, unermeßlich der Sohn, * unermeßlich der Heilige Geist.

Ewig ist der Vater, ewig der Sohn, * ewig der Heilige Geist.

Und doch sind es nicht drei Ewige, * sondern nur ein Ewiger.

Wie auch nicht drei Unerschaffene und nicht drei Unermeßliche, * sondern ein Unerschaffener und ein Unermeßlicher.

In gleicher Weise ist allmächtig der Vater, allmächtig der Sohn, * allmächtig der Heilige Geist.

Und doch sind es nicht drei Allmächtige, * sondern ein Allmächtiger.

Ebenso ist der Vater Gott, der Sohn Gott, * der Heilige Geist Gott.

Und doch sind es nicht drei Götter, * sondern es ist nur ein Gott.

Ebenso ist der Vater Herr, der Sohn Herr, * der Heilige Geist Herr.

Und doch sind es nicht drei Herren, * sondern nur ein Herr.

Denn wie wir nach Vorschrift der christlichen Lehre jede Person einzeln für sich als Gott und Herrn bekennen, * so verbietet uns anderseits der katholische Glaube, drei Götter oder Herren anzunehmen.

Der Vater ist von niemand gemacht, * auch nicht geschaffen, auch nicht gezeugt.

Der Sohn ist vom Vater allein, * nicht gemacht, nicht geschaffen, sondern gezeugt.

Der Heilige Geist ist vom Vater und Sohn, * nicht gemacht, nicht geschaffen, nicht gezeugt, sondern hervorgehend.

Es ist also ein Vater, nicht drei Väter; ein Sohn, nicht drei Söhne; * ein Heiliger Geist, nicht drei Heilige Geister.

Und in dieser Dreieinigkeit ist nichts früher oder später, nichts größer oder kleiner, * sondern alle drei Personen sind sich gleich ewig und vollkommen gleich.

So ist in allem, wie schon vorhin gesagt, * die Einheit in der Dreifaltigkeit und die Dreifaltigkeit in der Einheit anzubeten.

Wer daher selig werden will, * muß in dieser Weise an die heiligste Dreifaltigkeit glauben.

Zum ewigen Heile ist es weiterhin notwendig, * daß man auch an die Menschwerdung unseres Herrn Jesus Christus aufrichtig glaube.

Der wahre Glaube fordert also, daß wir glauben und bekennen: * daß Jesus Christus, der Sohn Gottes, Gott und Mensch zugleich ist.

Gott ist Er, weil Er aus der Wesenheit des Vaters von Ewigkeit her gezeugt, * und Mensch ist Er, weil Er aus dem Leibe der Mutter in der Zeit geboren ist.

Vollkommener Gott und vollkommener Mensch, * der aus einer vernünftigen Seele und einem menschlichen Leibe besteht.

Er ist dem Vater gleich der Gottheit nach, * Er ist geringer als der Vater der Menschheit nach.

Obgleich Er Gott und Mensch zugleich ist, * so sind doch nicht zwei, sondern nur ein Christus.

Einer aber, nicht als ob die Gottheit in Fleisch verwandelt wäre, * sondern weil Gott die Menschheit angenommen hat.

Einer ganz und gar, nicht durch Vermischung der Wesenheit, * sondern durch Einheit der Person.

Denn wie die vernünftige Seele und das Fleisch nur einen Menschen ausmachen, * so ist auch Gott und Mensch nur ein Christus.

Um unseres Heiles willen hat Er gelitten, ist zur Hölle abgestiegen * und am dritten Tage wieder von den Toten auferstanden;

Er ist in den Himmel aufgefahren, sitzet zur rechten Hand Gottes, des allmächtigen Vaters, * von dannen Er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten.

Bei Seiner Ankunft werden alle Menschen auferstehen mit ihren Leibern * und Rechenschaft ablegen über ihre eigenen Handlungen.

Und die, welche Gutes getan, werden hingehen zum ewigen Leben; * die aber Böses getan, werden eingehen ins ewige Feuer.

Das ist der katholische Glaube; * wer diesen nicht getreulich und fest bekennt, kann nicht selig werden.

Den lateinischen Text finden Sie im Breviarium Romanum.